22.11.2000

Leserbrief

Welt-Terrorist und
Schurkenstaat Nr. 1

Bisher hatte ich gedacht, die Welt-Klima-Konferenzen hätten nur die Aufgabe, den kritischen Menschen weltweit Sand in die Augen zu streuen. Denn bisher kam in Rio (1992) und Kyoto (1997) nichts dabei heraus als leere Versprechungen und Millionen Tonnen verbranntes Kerosin, das die zahlreichen Konferenzteilnehmner auf ihren Hin- und Rückflügen verursachten.

Nein, selbst PR scheinen die USA nicht mehr nötig zu haben. Was ist ihr "Handlungs"-Vorschlag zur Reduktion der Treibhausgase, die uns die Klimakatastrophe bescheren? Eine Klimaschutzverpflichtung, die von den Industriestaaten allein durch gewöhnliche Forstwirtschaft erfüllt werden könnte.

Bisher wurden die USA allenfalls für ihre Verbrechen durch Kriege, CIA-Aktionen und -Morde weltweit, die neokoloniale Ausplünderung der Rohstoffschätze anderer Staaten und die Unterdrückung Südamerikas über United Fruit etc. angeklagt. Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß die Industriestaaten mit nur 23 Prozent der Weltbevölkerung rund 70 Prozent der weltweit eingesetzten Energie verbrauchen und gleichzeitig 80 Prozent des Treibhausgases CO2 verursachen... Allein die USA mit nur 5 Prozent der Weltbevölkerung verbrauchen 40 Prozent aller Rohstoffe und 25 Prozent der Energie.

Anscheinend ist die USA - gleichgültig ob dort 'Republikaner' oder 'Demokraten' an der Macht sind - sich ihrer unumschränkten Weltführungsposition so sicher, daß ihr das eigene Image nicht mehr wichtig erscheint. Sie ist längst nicht mehr allein selbsternannte Weltpolizei, sondern verfügt durch das Instrument der Nato über eine imperiale Macht, die der des alten Rom gleichkommt. Der Verlauf der Klimakonferenz in Den Haag zeigt, daß mit den USA ein Welt-Terrorist und Schurkenstaat Nr. 1 an der Spitze steht.

 

Klaus Schramm

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