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Nicht ohne Grund hat sich gerade beim Bier die PET-Flasche nicht durchsetzen können: PET verändert den Geschmack der darin enthaltenen Getränke. WissenschaftlerInnen der Goethe-Universität Frankfurt stellten zudem in einer Studie, die im März dieses Jahres veröffentlicht wurde, fest, daß in Mineralwasser aus Plastikflaschen bis zu 75 Nanogramm pro Liter an östrogen-ähnlichen Substanzen enthalten ist. Dies sind höhere Werte als im Abwasser von Kläranlagen. Diese hormon-ähnlichen Stoffe, die von Plastikflaschen an die darin enthaltenen Getränke abgegeben werden, verändern nicht selten deren Geschmack. So wurde mittlerweile bekannt, daß auch Leitungswasser aus dem Hahn wegen der darauf nicht ausgerichteten Trinkwasseraufbereitung mit Hormonen belastet ist. In PET-Flaschen wurden - je nach Herstellungsverfahren die Chemikalien Acetyldehyd, Ethanal und Antimon festgestellt. Um den Übergang von Acetydehyd von der PET-Flasche ins Getränk zu verhindern, werden mittlerweile von den Produzenten Acetydehyd-Blocker eingesetzt. Über deren Nebenwirkungen ist bislang noch nichts bekannt.

Zusammenfassend lassen sich fünf Punkte nennen, die für Mehrweg und gegen Einweg sprechen:

1. Mehrweg reduziert den Abfall
Einweg-Flaschen werden zwar heute überwiegend beim Handel zurückgegeben. Doch die zurückgebrachten Flaschen werden überwiegend verbrannt oder dienen als mehr- oder minderwertiger Sekundär-Rohstoff, der nach einer geringen Anzahl von Umläufen letztlich die Umwelt belastet. Glasflaschen werden dagegen durchschnittlich 40 Mal wiederbefüllt.

2. Mehrweg stützt die Region
Getränkeabfüller verständigen sich auf ein Flaschenmodell, reinigen leere Flaschen und befüllen sie neu. Die leeren Flaschen müssen nicht weit transportiert werden, der nächstgelegene Abfüller macht sie wieder

 

 

 

voll. Daß dies gut funktioniert, beweisen die Bierbrauer, die rund 90 Prozent des in Deutschland getrunkenen Bieres in Mehrweg-Glasflaschen abfüllen.

3. Mehrweg erhält Arbeitsplätze
Bei Einweg werden für die Abfüllung und den Vertrieb über die Discounter rund 80 Prozent weniger Arbeitsplätze benötigt als beim mittelständisch geprägten Mehrwegsystem. Der durch die Arbeitsplatzvernichtung gesteigerte Gewinn wird nur zu einem geringen Teil über den Preis an die KundInnen weitergegeben. Über die zunehmende Arbeitslosigkeit wird der Profit gesteigert und das Vermögen von Multimilliardären wie den Gebrüdern Albrecht (aldi) oder Schwarz (Lidl) vermehrt. Wer also beim Einkauf von Einweg zu sparen meint, bezahlt über den gesamtgesellschaftlichen Umweg letztlich um so mehr. Die Umstellung auf Einwegflaschen in wenigen Großbetrieben hat den zunehmenden Verlust der rund 160.000 Arbeitsplätze in der Getränkewirtschaft zur Folge.

4. Mehrweg schützt das Klima
Tausend Liter Wasser in Mehrweg-Glasflaschen verursachen 84 Kilogramm Kohlendioxid. Die gleiche Menge in Einweg-Plastikflaschen im Durchschnitt 139 Kilogramm. Für die PET-Plastikflasche gilt: Einweg verursacht sogar doppelt so viel Kohlendioxid wie Mehrweg.

5. Der Geschmack und die Schadstoffe
Glas ist ein inerter Werkstoff. Dies bedeutet, daß keinerlei Chemikalien aus dem Glas (reines Silizium) ans Getränk übergehen noch umgekehrt. PET-Flaschen oder billigere Discounter-Plastikflaschen dagegen verändern den Geschmack der darin enthaltenen Getränke und geben Chemikalien an diese ab. Zumindest bei Hormonen ist deren gesundheitsschädigende Wirkung bei einer Aufnahme über längere Zeiträume nachgewiesen.

 

 

 
...nicht in die Tüte

 

 

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