20.02.2017

AKW und Terror-Gefahr durch Flugzeug
Kampfjets verfolgen Passagiermaschine

Lufthansa-Jet und Abfangjäger - Grafik: Samy - Creative-Commons-Lizenz Nicht-Kommerziell 3.0
Ein indisches Passagierflugzeug mit 345 Menschen an Bord war ohne Funkkontakt in den deutschen Luftraum über Bayern eingedrungen. Bis Kampfjets das Flugzeug erreichen konnten, befand sich dieses bereits nördlich von Nürnberg. Die beiden bayerischen Atomkraftwerke, das AKW Isar bei Landshut und das AKW Gundremmingen bei Günzburg, waren einem möglichen Terror-Angriff schutzlos ausgeliefert.

Die Boeing 777-300 der indischen Fluggesellschaft Jet Airways war auf einem Linienflug von Mumbai nach London unterwegs. Bereits zwischen Bratislava und Prag war der Funkkontakt abgebrochen. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagabend (16. Februar). Die Luftwaffe schickte der Boeing zwei Eurofighter hinterher, um diese im deutschen Luftraum zu verfolgen und möglichst schnell zu erreichen. Offenbar benötigten die Eurofighter hierzu mehr als zehn Minuten. In dieser Zeit hatte das Passagierflugzeug allerdings schon den Luftraum nördlich von Nürnberg erreicht - ein nach dem Vorbild des 11. September 2001 gekapertes Passagierflugzeug hätte da längst den Super-GAU in einem der beiden bayerischen Atomkraftwerke, dem AKW Isar bei Landshut oder dem AKW Gundremmingen bei Günzburg, auslösen können.

Laut offizieller Darstellung soll der Funkkontakt "nach kurzer Zeit" wiederhergestellt worden sein. Tatsächlich muß es sich hierbei mindestens um die genannten zehn Minuten gehandelt haben. Ursache für den unterbrochenen Funkkontakt soll eine falsche Funkfrequenz gewesen sein. Wie es hieß, unterlief der Crew bei der Eingabe ein simpler Zahlendreher. Die Passagiermaschine der indischen Fluggesellschaft flog wie geplant weiter nach London und landete sicher auf dem Flughafen Heathrow.

Der aktuelle Fall zeigt ebenso wie das Verhalten der französischen Regierung nach etlichen vergleichbaren Vorfällen an Atomkraftwerken in Frankreich: Terror-Anschläge dienen den europäischen Regierungen lediglich als Vorwand zur weiteren Einschränkung der bürgerlichen Freiheitsrechte. Die Sicherheit der Bevölkerung ist diesen "Eliten" völlig gleichgültig. Sonst würden Atomkraftwerke sofort stillgelegt (Siehe hierzu auch unsere Artikel v. 20.10.16, v. 9.08.16 und v. 22.11.15).

In Deutschland wird von interessierter Seite seit Jahren immer wieder die Diskussion aufgewärmt, ob die Bundeswehr im Inneren eingesetzt werden dürfe - so etwa im vergangenen Oktober in der ARD zur besten Sendezeit, als mit der Verfilmung des Theaterstücks "Terror" von Ferdinand von Schirach eine völlig abwegige Diskussion inszeniert wurde. In einer fiktiven Gerichtsverhandlung geht es darum, ob ein Luftwaffenpilot ein von Terroristen entführtes Passagierflugzeug unter gewissen Umständen abschießen darf. Wer sich die Zeit nimmt, ein bißchen nachzudenken, erkennt leicht, daß der Einsatz von Militär im Inneren nicht zum Zwecke der Terrorabwehr durchgesetzt werden soll, sondern daß ganz andere Ziele verfolgt werden.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      "Terror": Weiterdenken!
      12 Thesen zur ARD-Propaganda vom 17.10. (20.10.16)

      Drohne über AKW Leibstadt
      macht Gefahr bewußt (9.08.16)

      Atomkraftwerke: Einladung an Terror-Gruppen
      Unzureichende Konsequenzen in Frankreich (22.11.15)

      Drohnen über französischen AKW
      Greenpeace warnt vor Super-GAU (25.11.14)

      Drohnen über Atomkraftwerken
      Gefahr durch Terrorismus (30.10.14)

      "Stress-Test" abgeschlossen
      Statt Atom-Ausstieg neue Mogelpackung? (18.05.11)

      Restrisiko: Auch Terrorangriffe gegen AKW
      sollen nicht länger ausgeblendet werden (31.03.11)

      AKW Philippsburg
      Mit Nebelwerfer gegen Terror-Gefahr? (21.07.10)

      Terrorziel Atomkraftwerk
      TV-Magazin 'Frontal21' veröffentlicht Geheimbericht (17.06.09)

      Atomkraftwerke sind potentielle Terror-Ziele
      BUND warnt vor 9/11 in Deutschland (5.09.08)

      Neues EPR-Atomkraftwerk
      kann durch Flugzeug-Attacke zerstört werden (26.03.08)

      Lizenz zum Abschuß von Passagierflugzeugen
      Bundesverfassungsgericht entscheidet
      über "Luftsicherheitsgesetz" (9.11.05)

      Auch neue EPR-Atomkraftwerke terrorgefährdet
      Greenpeace kritisiert Zensur der französischen Regierung
      (25.09.05)

      Präventiver Abschuß von Flugzeugen
      Es geht um ungesicherte AKWs (12.01.05)

      Amt für Fragenschutz
      Wendländer bekommen keine Auskunft von "Rot-Grün" (21.06.04)

      Deutsche AKWs ungesichert gegen Flugzeug-Terror
      Geheime GRS-Studie in österreichischen Medien (17.12.03)

      AKWs ungeschützt
      gegen Terror-Angriffe (7.04.03)

 

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