Chef der UN-Inspekteure erhebt schwere Vorwürfe
| 
In ungewöhnlich scharfen Worten hat der scheidende
                         Chef der UN-Waffeninspekteure im Irak, Hans Blix, die
                         US-Regierung kritisiert. "Ich hatte meine Verleumder in
                         Washington," so Blix im britischen 'Guardian': "Da gibt
                         es Bastarde, die Dinge verbreiten, die häßliche Sachen in
                         den Medien platzieren." Die Führung in Washington
                         habe die Inspekteure unter Druck gesetzt, eine schärfere
                         Sprache gegen den Irak anzuwenden. 
 |   Hans Blix
 Bild: www.un.org
 | 
Daß die
                         Kontrolleure dennoch keine Waffen im
                         Irak gefunden hätten, wertete Blix als
                         Beweis für die Haltlosigkeit der
                         amerikanischen Behauptungen. Zudem
                         hätten "Elemente" im Pentagon eine
                         Schmutzkampagne gegen ihn geführt. Nach
                         Einschätzung von Blix halten die USA die Vereinten
                         Nationen für eine "fremde Macht", die möglichst
                         verschwinden solle. 
                         Ungeachtet der Kritik bewertet Blix den militärischen
                         Aufmarsch am Golf positiv. Der so entstandene Druck
                         habe den UN-Mitarbeitern die Arbeit erleichtert. Es
                         wäre jedoch sinnvoll gewesen, noch einige Monate
                         weiter arbeiten zu können. Auch aktuelle forderte Blix
                         einen Zugang der Kontroll-Teams. 
                         Tatsächlich hätte die frühere irakische Führung in der
                         Frage ihrer Waffensysteme gelogen und Daten gefälscht.
                         Daß sie dies taten, obwohl sie keine unerlaubten
                         Systeme besaßen, ist laut Blix nur mit dem "Stolz" der
                         Führung um Saddam Hussein zu erklären. Dieser hatte
                         den Wunsch, als Imperator Mesopotamiens zu
                         erscheinen. Ausdrücklich wollte er diese Erklärung aber
                         lediglich als Spekulation verstanden wissen.
                         Hans Blix wird zum Ende des Monats sein Amt
                         aufgeben und in den Ruhestand treten. Sein Nachfolger
                         wird der Waffenexperte Demetrius Perricos, der
                         bisherige Stellvertreter von Blix.