11.11.2003

CASTOR bereits
mehrmals blockiert

Der verbrecherische Transport von hochradioaktivem Atommüll von La Hague nach Gorleben wird vermutlich auch diesmal nicht zu verhindern sein. Ziel der Blockade-Aktionen ist es jedoch vor allem, die CASTOR-Transporte so teuer wie nur irgend möglich zu machen.

Bereits in Frankreich konnten sich DemonstrantInnen an die Schienen ketten und den Zug mit zwölf CASTOR-Behältern blockieren. Gestern Mittag hatten Atomkraft-GegnerInnen aus Frankreich und Deutschland den Zug nahe der lothringischen Stadt Lunéville in einer gemeinsamen Aktion gestoppt. Wie auch die Gendarmerie bestätigte, waren Demonstranten bis zu den Gleisen vorgedrungen, wo sich ein Franzose und ein Atomkraft-Gegener aus dem Wendland mit Hilfe von Rohren an den Gleisen festketteten. Die Blockade konnte nur durch den Einsatz von Schneidbrennern beendet werden. Acht DemonstrantInnen seien festgenommen und von der Gendarmerie "verhört" worden.

Auf deutscher Seite sollte der CASTOR-Zug diesmal offensichtlich durch eine von der bisherigen abweichende Streckenführung vor Blockaden bewahrt werden. Doch die Überwachung von Seiten der Atomkraft-GegnerInnen war gut genug und so mußte der CASTOR-Zug einmal in der Nähe von Würzburg und einmal im Raum Heilbronn stoppen. Wie auch die Polizei aus Stuttgart bestätigte, waren auch bei Zütlingen, in der Nähe von Heilbronn, zwei Menschen zum Gleis vorgedrungen und hatten es vermocht, sich anzuketten. Der zeitliche Rückstand des CASTOR-Zug beträgt inzwischen mehr als drei Stunden und damit wachsen auch die finanziellen Verluste in Folge der Fahrplanverschiebungen bei der Bahn.

Auch die Kosten für die 13.000 im Wendland eingesetzten Polizei-Beamten wachsen mit jeder Stunde, um die der Transport verzögert werden kann. Eine Straßenblockade von Treckern wurde nach kurzer Zeit wieder beendet. Im Wendland setzt der Widerstand auf eine Taktik der "Nadelstiche". Auch um jeden Meter, um den Protestkundgebungen näher an der Transportstrecke stattfinden dürfen, wird zäh gerungen.

 

Ute Daniels

 

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