27.06.2004

Dokumentation
einer Regierungs-Verlautbarung

Trittin in Benoni

Sa, 31.08.2002

Bundesminister Trittin übergab Scheck als Ausgleich für Reise der deutschen Delegation nach Johannesburg

Bundesminister Trittin im Township Benoni

Ungewöhnlichen Besuch erhielten am 31. August 2002 die Bewohner von Benoni, einem Township von Johannesburg: Der deutsche Bundesumweltminister Jürgen Trittin nutzte die Teilnahme am Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung, um selbst einen Scheck über 10.250 Euro zur Unterstützung eines Häuserbau-Programms in Benoni zu überbringen.

Hintergrund für den Scheck ist der Erwerb so genannter "Emissionsminderungsgutschriften" durch das Bundes- umweltministerium. Denn die Anreise der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer per Flugzeug sowie ihr Transport und Energieverbrauch vor Ort verursachen nach Berechnungen des Ministeriums eine Kohlendioxid- Emissionen in Höhe von insgesamt 1.280 Tonnen. Diese Emissionen werden durch entsprechende "Emissions- gutschriften" aus einem Klimaschutzprojekt neutralisiert.

Der Erlös dieser Gutschriften kommt einem Programm zugute, das Familien mit niedrigem Einkommen Zugang zu Darlehen ermöglicht, um zusätzliche Wärmedämmungsmaßnahmen an ihren Häusern zu finanzieren. Sanitäre Einrichtungen, Strom- und Wasseranschluss sind im Township völlig unzureichend, Wärmedämmung ist überhaupt nicht vorhanden; in der drei Monate dauernden kalten Jahreszeit wird dann das wenige Holz verbrannt, das in der Gegend noch zu finden ist.

Neue Häuser sorgen mit einer an die örtlichen Gegebenheiten angepassten Bauweise und Dämmung für angenehmere Innentemperaturen. So sparen diese Familien nicht nur Heizkosten. Die Kohlendioxid-Emissionen vermindern sich auch pro Haus und Jahr um 250 Kilogramm. "Was wir durch die Reise nach Johannesburg an Kohlendioxid erzeugen, werden wir so vor Ort in Südafrika wieder einsparen," sagte Trittin.

Ein zentraler Punkt des Projekts ist, dass die künftigen Bewohner in das Projekt einbezogen werden und auch eigene Anstrengungen für den Umweltschutz und für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen erbringen: Ein Grundbetrag von 2.800 Euro für den Bau der Häuser wird von der südafrikanischen Regierung bereitgestellt; für die verbesserte Wärmedämmung jedoch leisten die künftigen Bewohner mit Hilfe eines Sparplans, den das Projekt unterstützt, auch einen Eigenanteil. Ein 40 Quadratmeter großes Haus kostet rund 4.000 Euro.

Der Minister besuchte in Benino eine vierköpfige Familie in einem der insgesamt 2.000 Häuser, die bereits mit der zusätzlichen Dämmung ausgestattet sind. Weitere 8.000 der etwa 40 Quadratmeter großen Häuser sind geplant.

 

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