24.02.2014

China bringt Energie-Wende voran
Erstmals über 50 Prozent
der Energie-Investitionen

Erneuerbare Energien: Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft, Biogas,...
In China wurde 2013 erstmals mehr Ökoenergie neu ans Netz gebracht als Kohlekraftwerke. Dies bestätigten internationale ExpertInnen. Einem Zuwachs um 57 GW Leistung bei den erneuerbaren Energien stehen rund 40 GW bei der Kohle gegenüber.

Bei der Solarenergie konnte in China im Jahr 2013 mit einem Zubau von über 12 GW Leistung (der in den Mainstream-Medien meist verwendete Begriff "Kapazität" ist falsch) sogar ein neuer Rekord aufgestellt werden. Die Firma Bloomberg New Energy Finance mit Sitz in New York schätzt gar, daß der Leistungs-Zuwachs bei der Solarenergie in China über 14 GW betragen hat. Mit rund 25 GW an gesamter Solarenergie-Leistung rückt China in die globale Weltspitzengruppe auf. 36 GW sind es in Deutschland und lediglich 12 GW in den USA. Hierzulande wurden Dank der Sabotage-Politik von "Schwarz-Gelb", die nun von "Schwarz-Rot" noch forciert wird, im vergangenen Jahr nur 3,3 GW an Solar-Leistung installiert (Siehe unseren Artikel v. 10.01.14).

Das chinesische Regime plant nach offiziellen Angaben, im kommenden Jahr bereits 15 Prozent der Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen zu decken. Investitionen in Windkraftwerke, Photovoltaik-Anlagen, Kleinwasserkraftwerke und Biogas-Anlagen werden massiv subventioniert und erhebliche finanzielle Mittel fließen in die Übertragungs-Infrastruktur. Im Jahr 2012 steigerte China seine Investitionen in erneuerbare Energien um rund 20 Prozent. Einem Zuwachs um insgesamt 57 GW Leistung bei den erneuerbaren Energien stehen im Jahr 2013 rund 40 GW bei der Kohle gegenüber. Damit hat das chinesische Regime erstmals über 50 Prozent der Energie-Investitionen in die Energie-Wende gesteckt. Atomenergie ist in der Planung des chinesischen Regimes ein Auslaufmodell und der Begriff "Atomausstieg" ist - wenn überhaupt - eher für China als für Deutschland zutreffend (Siehe unseren Artikel v. 28.03.13).

Überraschender Weise hat sich herausgestellt, daß es für den menschlichen Fortschritt vorteilhafter ist, wenn - wie in China - die Politik die Wirtschaft bestimmt ("Primat der Politik über die Ökonomie"). Und dies, obwohl es sich in China fraglos um eine diktatorische Politik handelt. Da in Europa und insbesondere in Deutschland die Wirtschaft die Politik dominiert, spielt es allerdings auch keine große Rolle, daß die Parteien-Politik semi-demokratisch moderiert ist. Die Aufgabe der Parteien-Politik und der Mainstream-Medien besteht offenbar lediglich darin - etwa mit Hilfe der Strompreis-Propaganda gegen die erneuerbaren Energien - die Blockade der Energie-Wende gegenüber der Öffentlichkeit zu "kommunizieren".

Wenig bekannt ist leider nach wie vor, daß die erneuerbaren Energien bereits heute kostengünstiger sind als die Energieerzeugung aus Atomenergie und Kohle. Bislang rechnete sich für die "Großen Vier" ihr Beharren auf Großkraftwerken allein noch dadurch, daß Atomenergie in Deutschland auch in den vergangenen Jahren mit jährlich über 11 Milliarden Euro und die Stromerzeugung aus Steinkohle und Braunkohle jährlich mit über 13 Milliarden Euro subventioniert wird (Siehe auch unseren Artikel v. 14.10.13). Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) belaufen sich diese Subventionen, die versteckt aus Steuergeldern aufgebracht werden, bei einem durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden auf umgerechnet 360 Euro pro Jahr. Rund ein Drittel weniger, etwa 220 Euro pro Jahr (Stand: 2014), zahlt dieser durchschnittlicher Haushalt über die EEG-Umlage für den Ausbau der Erneuerbaren.

Nachdem die erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr die Marke von 25 Prozent an der Strom-Erzeugung überschritten, fürchten die "Großen Vier" um ihre Geschäftsgrundlage. Strom aus Windkraft-Anlagen, aber auch aus Solar-, Wasserkraft- und Biogas-Anlagen wird immer preiswerter und schmälert die Profite der Kohlekraftwerks- und AKW-Betreiber. Der Aktienkurs von RWE ist seit 2008 um über 70 Prozent gesunken, bei E.on waren es in diesen fünf Jahren sogar fast 75 Prozent. Die Energie-Wende in Deutschland durchzusetzen, bedeutet in der Konsequenz nichts anderes als die Zerschlagung der "Großen Vier". Und wenn dies in Deutschland jemand verstanden hat, dann die Führungsriege in den Vorstandsetagen von RWE, E.on, Vattenfall und EnBW. Doch sie bestimmen nach wie vor den energiepolitischen Kurs der Bundesregierung.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      2013: Schwarzes Jahr für Solar
      55 Prozent Rückgang gegenüber 2012 (10.01.14)

      EU-Kommissar Oettinger manipuliert
      Subventionsbericht zu erneuerbaren Energien (14.10.13)

      Chinesische Solarmodul-Exporte
      EU knickt ein (27.07.13)

      China stoppt Bau einer
      Urananreicherungsanlage in Guangdong (14.07.13)

      China plant Atomausstieg
      AKW-Bauvorhaben aufgegeben (28.03.13)

 

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