3.04.2004

Artikel

Karlsruhe kompromißlos
gegen Ex-Steffi

Ein von den BewohnerInnen des soziokulturellen Zentrums 'Ex-Steffi' angebotener Kompromiß wurde dieser Tage von der Stadtverwaltung Karlsruhe zurückgewiesen.

Der Name 'Ex-Steffi' rührt von 1997 als die Initiative durch Abriß des von ihr genutzten Gebäudes aus der Stephanienstraße vertrieben wurde. Dasselbe soll nun mit ihrem jetzigen Domizil, dem Gebäude in der Schwarzwaldstrasse 79, geschehen. Auf eine Räumungsklage der Stadtverwaltung reagierten die BewohnerInnen und NutzerInnen mit einem Vergleichsangebot: Sie seien bereit, das Gebäude zu räumen, wenn die Karlsruher Stadtverwaltung den versprochenen Investor mit vollzugsreifem Bebauungsplan präsentieren könne. Eine vergleichbare Regelung wurde bereits zwischen Stadtverwaltung und einer Gruppe von KünstlerInnen getroffen, welche Ateliers auf dem selben Areal genutzt hatten.

Doch nun teilte die Stadtverwaltung über ihren Anwalt mit, daß eine solche Vereinbarung nicht in Betracht komme. Offensichtlich wird an der Position festgehalten, das Gebäude ohne ersichtlichen Grund abzureißen. Vor dem Hintergrund früherer Erfahrungen argwöhnen die BewohnerInnen und NutzerInnen, daß es nur darum gehe, die politisch unliebsame 'Ex-Steffi' zu zerstören. Da sie beanspruchen, ihrerseits einen Beitrag zum kulturellen Leben in Karlsruhe beizutragen, weisen sie auf einen aus ihrer Sicht eklatanten Widerspruch hin. Auf der einen Seite betreibe die Stadtverwaltung die Zerstörung einer kulturellen Initiative junger Menschen, zugleich aber zeige Karlsruhe Ambitionen, den Titel "Kulturhauptstadt 2010" zu erlangen.

 

Klaus Schramm

 

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