21.03.2003

Artikel

Tausende bei
Anti-Kriegs-Protesten

besonders viele SchülerInnen und Jugendliche

Freiburg

Bereits am gestrigen Vormittag (20.03.) nahmen sich über 13.000 SchülerInnen frei, um in Freiburg gegen den Irak-Krieg zu potestieren. Die baden-württembergische Kultusministerin Schavan hatte ihre Merkel-Treue wohl dadurch bekunden wollen, daß sie solchen "Schulstreik" verbot. Das hatte geradezu Aufforderungscharakter...

Nur nebenbei bemerkt: Auch im Hinblick auf Hillary Clinton, die ihre Treue zu Warlord Bush und ihre Kriegsbegeisterung bekundete, muß mensch feststellen, daß Frauen eben nicht die besseren oder friedlicheren Menschen sind.

Trotz oder gerade wegen der Androhung von Klassenbuch-Einträgen und Arrest (auf Guantanamo ?) kamen auf dem Freiburger Augustinerplatz so viele Jugendliche aus Freiburg und dem Umland zusammen, daß der Platz beinahe aus den Nähten platze. Die Wortbeiträge und viele der Transparente machten deutlich, daß "die heutige Jugend" nicht plötzlich einem dumpfen Antiamerikanismus verfallen ist, sondern recht präzise die hinter dem Krieg stehenden wirtschaftlichen Interessen zu benennen weiß.

Lahr

Bereits um 13 Uhr hatten über 100 SchülerInnen überwiegend des Max-Planck-Gymnasiums gegen den Irak-Krieg beim Rosenbrunnen protestiert.
Für Lahrer Verhältnisse ganz ungewöhnlich, kamen am Nachmittag, 17 Uhr auf dem Rathausplatz rund 500 überwiegend junge KriegsgegnerInnen zusammen. Aufgerufen hatte das Lahrer Friedensforum. Lautstark und mit enormer Vitalität zog die Demo eine Runde durch die Innenstadt, um sich dort auch den beim Frühjahrsfest versammelten Kurden solidarisch zu zeigen.

Die Schüler-Band (ausschließlich Jungs) 'Lunatic Fringe' begeisterte mit einer Auswahl von songs, die - wenn auch nicht direkt politisch - sehr gut zum Anlaß der Kundgebung passten. Mehrere Wortbeiträge - besonders hervorzuheben ist ein in seiner Form ungewöhnlicher collage-artiger Beitrag von Frauen des Lahrer Friedensforums - regten zum Nachdenken an und spannten den Bogen von einer Betonung der verbrecherischen Absichten des US-Kapitals über mehr moralische Betrachtungen und die Hoffnung auf ein Wiedererstarken der UNO als Weltfriedenspolizei bis hin zu mehr pragmatischen Ansätzen des Lahrer Oberbürgermeisters Müller, der auf die in Lahr besonders aktiven agenda-21-Gruppen und die friedenschaffenden Städtepartnerschaften hinwies. Besonderen Beifall bekam er von allen Seiten, als er klar stellte, daß die Kritik an der US-amerikanischen Regierung nicht mit Anti-Amerikanismus gleichzusetzen sei.

Karlsruhe

Das Schülerbündnis Karlsruhe hatte für 10:30 Uhr zum "Schulstreik" aufgerufen, dem rund 4.000 SchülerInnen aus verschiedenen Schulen folgten. Treffpunkt war der Marktplatz, von wo aus der Demo-Zug zum Stephansplatz ging. In mehreren Redebeiträgen wurde darauf abgehoben, daß eine Entwaffnung des Irak auch mit friedlichen Mitteln möglich gewesen wäre. Ob die Entwaffnung des Irak tatsächlich der Grund für den Krieg der US-Regierung sei, wurde zumindest von denen bezweifelt, die auf Transparenten die Forderung stellten: "Inspekteure in die USA". Konsens war auch hier, daß sich die Proteste nicht gegen das US-amerikanische Volk richteten.

Am 28.03. um 18 Uhr soll eine SchülerInnen-Demo vom Stephansplatz über die Kaiserstraße zum Kronenplatz gehen und dort mit einem Benefiz-Rockkonzert abschließen.

Heidelberg

In Heidlberg muß es zeitweise recht heftig zugegangen sein: Verkehrschaos, aggressive SympathisantInnen der dort stationierten US-Streitkräfte, berittene Polizei, Absperrgitter... Genaueres ist noch nicht zu erfahren.

Stuttgart

Rund 15.000 Jugendliche folgten nach Angaben des aufrufenden Verbandes 'Jugend gegen den Krieg' am Vormittag dem Aufruf zum "Schulstreik". Treffpunkt war der Schloßplatz.

Auch in Bad Säckingen und Schopfheim gingen vor allem SchülerInnen auf die Straße. In Basel kamen in der Innenstadt 5.000 zusammen.

Wer weitere Infos hat, sende diese bitte an:
webmaster@netzwerk-regenbogen.de

Leider ist die Kommunikation zwischen den Gruppen der verschiedenen Städte noch recht schlecht. Wir wollen hier auf unserer web site deshalb eine Info-Börse einrichten. Vorschläge, Ideen und Terminankündigungen bitte ebenfalls an:
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Adriana Ascoli

 

 

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