20.05.2004

Gen-Pflanzen
gefährden Ernte

BÖLW fordert, Gentechnik-Anbauflächen
überall bekannt zu machen

Bereits seit dem 5. Mai 2004 ist bekannt, daß genmanipulierter Mais in fünf Bundesländern auf Versuchsflächen angebaut wird. Weder die Öffentlichkeit noch die Bauern wurden bislang informiert, wo die entsprechenden Felder liegen. Der Bund Ökologische Lebensmittel- wirtschaft (BÖLW), in dem die Verbände von landwirtschaftlichen Erzeugern, Verarbeitern und Händlern von Öko-Produkten organisiert sind, wendet sich nun an alle Biobauern ebenso wie an alle ohne Gentechnik wirtschaftenden konventionellen Bauern. Er fordert sie auf, bei den zuständigen Landesbehörden Auskunft zu den Freisetzungsorten zu verlangen. Wird die Auskunft verweigert, sollen die Bauern ihre Kosten für prophylaktische Gen-Analysen der Ernten über die Staatshaftung geltend machen.

Dieser Anspruch entsteht, weil "Rot-Grün" nach den geltenden EU-Vorgaben bereits vor Monaten ein Anbauregister hätte einführen müssen, aus dem ersichtlich ist, wo Gentechnik angebaut wird. Der Vorsitzende des BÖLW, Dr. Felix Prinz zu Löwenstein erklärte dazu: "Es ist ungeheuerlich, wie Landwirte und ihre Abnehmer schutzlos dem Risiko hoher wirtschaftlicher Verluste und der Beschädigung ihres Ansehens ausgesetzt werden. Denn ohne Kenntnis der Anbauorte weiß niemand, ob er nicht mit Pollenkontamination rechnen muß."

Löwenstein forderte den deutschen Bauernverband auf, sich der Forderung nach Bekanntgabe der Flächen und Bezahlung der Auskreuzungs-Überwachung durch Analysen anzuschließen. Ein Musterbrief für Bauern ist im Internet verfügbar. (www.boelw.de)

 

Frank Bayer

 

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