12.06.2007

Top Ten
der Welt-Terror-Staaten

Deutschland auf Platz 3 aufgerückt

Die gesamte Landwirtschaftshilfe der Industriestaaten für Afrika beträgt rund einer Milliarde US-Dollar. Dem stehen allein Produktions- und Exportsubventionen für landwirtschaftliche Güter der Industrieländer in Höhe von 348 Milliarden US-Dollar gegenüber. (Dies sind offizielle Zahlen der OECD.) Auf diese Weise wird die Landwirtschaft in Afrika zerstört und damit werden - indirekt und mit weißer Weste - täglich 100.000 Menschen ermordet, die an Hunger sterben. Allein in Afrika verhungert alle fünf Sekunden ein Kind. Über eine Billion US-Dollar (1000 Milliarden US-Dollar) jedoch wurden 2006 für Kriege und Rüstung weltweit ausgegeben, um so ganz direkt zu morden. Dies ist der bislang höchste Stand und damit der Rekord an Irrsinn der gesamten bisherigen Menschheitsgeschichte.

Am deutlichsten läßt sich dies an den Waffenexporten ablesen. Hier die Top Ten der Welt-Terror-Staaten nach den aktuell veröffentlichten Zahlen des Friedensforschungsinstitut SIPRI in Stockholm:

Top Ten Waffenexporteure 2006

Rund die Hälfte der globalen Militärausgaben von über 1000 Milliarden US-Dollar (laut SIPRI: 1204 Milliarden) standen allein dem US-Militär zur Verfügung. Im Durchschnitt stiegen die Militärausgaben weltweit von 2005 auf 2006 um 3,5 Prozent. Auch der internationale Waffenhandel - Voraussetzung für Krieg und Terror - hat zugenommen. 2006 wurden über 50 Prozent mehr Waffen über Landesgrenzen hinweg gehandelt als noch 2002.

Mit Blick auf die nationalen Rüstungsetats verschiebt sich die Rangfolge ein wenig. Deutschland liegt hier nicht an dritter, sondern an sechster Stelle:

Top Ten Rüstungsetats 2006

Ein besonderes i-Tüpfelchen des allgemeinen Irrsinns ist die atomare Aufrüstung: Die Atommächte USA, Rußland, Frankreich und Großbritannien haben eine "Modernisierung" ihrer Atomwaffen angekündigt. In Abrüstungsverträgen hatten sie sich einst zur Abschaffung ihrer Atomwaffen verpflichtet. China verdreifachte in den letzten zehn Jahren seinen Rüstungsetat.

Da mag ein kleines Detail am Rande nebensächlich erscheinen: SIPRI hat von den US-Rüstungsausgaben nur einen Teil erfaßt, denn immer größere Summen wurden in den letzten Jahren aus dem Haushalt des Pentagon ausgelagert. Allein die Mittel für die amerikanischen Atomwaffen, die im Haushalt des Energieministeriums und des Außenministeriums versteckt sind, werden von ExpertInnen der Vereinigten Staaten auf jährlich rund 30 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Um die von der UNO festgelegten "Milleniumziele" zu erreichen, zu denen unter anderem die Beendigung von extremer Armut und von Hunger, universale Grundschulausbildung und die Reduzierung der Kindersterblichkeit zählen, wären 135 Milliarden Dollar nötig. Dies wäre eine "Investition", die "nicht nur die Lebensbedingungen verbessern, sondern indirekt auch die internationale Sicherheit stärken würde" , führt der SIPRI-Bericht aus.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Globale Rüstungsausgaben auf Rekordniveau
      Mehr als eine Billion Dollar für Waffen (22.05.07)

      Viertgrößte Kriegsmacht
      Anstieg der Rüstungsexporte um 10 Prozent (28.09.06)

      Rüstungsexporte unter "Rot-Grün"
      Rüstungsexportbericht 2004 erst jetzt vorgelegt (1.02.06)

 

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