13.11.2001

Massenhafte "Regelabweichungen"
in deutschen AKWs

Laut einem Bericht der 'Stuttgarter Nachrichten' kam es außer in baden-württembergischen Atomkraftwerken offenbar auch in zahlreichen anderen deutschen Atommeilern zu "Regelabweichungen". Überprüfungen mehrerer Bundesländer ergaben, daß in sieben weiteren AKWs Vorschriften mißachtet wurden.

Nach Informationen der Zeitung handelt es sich um die niedersächsischen Atommeiler Unterweser, Grohnde und Emsland sowie Brokdorf und Stade in Schleswig-Holstein, Biblis in Hessen und Isar II in Bayern. Der Zeitung zufolge wurde dem Ausschuß "Reaktorbetrieb" der Deutschen Reaktorsicherheitskommission (RSK) ein entsprechender Bericht der Bundesländer vorgelegt.

ExpertInnen schätzten die Vorfälle in den niedersächsischen Atomkraftwerken offenbar am schwersten ein, hieß es. Ob sie mit den Verstößen im baden-württembergischen AKW Philippsburg vergleichbar sind, wo im Notkühlsystem von Block II fast 17 Jahre lang gegen Regeln verstoßen wurde, sei noch unklar.

Minister Jürgen Trittin hatte nach der Pannenserie in Baden-Württemberg die Atomaufsicht der anderen Bundesländer dazu aufgefordert, die Sicherheitssysteme ihrer Atomanlagen zu überprüfen. Konsequenzen hat die Atom-Mafia aller Erfahrung nach kaum zu befürchten.

 

Ute Daniels

 

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