23.12.2003

Artikel

Blökender Preis
für Bundeskanzler Schröder?

Für "besonders skandalöse Verdienste" wurde Bundeskanzler Schröder der diesjährige Kritikerpreis "Das Schwarze Schaf" zugesprochen. An Heiligabend wollen mehrere deutsche Friedensorganisationen damit Schröders Engagement für die deutsche Atom- und Rüstungsindusrie bei seiner kürzlichen Chinareise auszeichnen. Der undotierte Preis wurde dem Bundeskanzler von den in der Kampagne gegen Rüstungsexport zusammengeschlossenen Friedensorganisationen 'Ohne Rüstung Leben', 'Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen', 'Rüstungs- InformationsBüro Freiburg' und 'Pax Christi' einstimmig zugesprochen.

Paul Russmann, Sprecher der ökumenischen Aktion 'Ohne Rüstung Leben' begründete die diesjährige Preisvergabe mit den vielfach auch als "Gerhards Chinakracher" bezeichneten Äußerungen des Bundeskanzlers, das bestehende Waffenembargo gegenüber China aufheben zu wollen und der Lieferung von militärisch nutzbaren Atomanlagen Marke Hanau zuzustimmen.

"Mit seinem lautstarken Vorstoß macht sich der Bundeskanzler zur Marionette der Rüstungs- und Atomlobby und verstößt damit gegen die Menschenrechtsklausel der regierungseigenen Rüstungsexport- richtlinien", ergänzte Jürgen Grässlin, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK).

Daß es sich bei dem Preis um einen Weihnachtsbraten nach Vorbild des von US-Präsident George W. Bush bei seinem Besuch im Irak präsentierten Plastik-Truthahns handelt, wird von gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen bezweifelt.

 

Klaus Schramm

 

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