11.10.2004

Soli-Adresse

An den Betriebsrat
und die Beschäftigten
des Kaufhaus Karstadt in Freiburg

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

Ein Drittel der rund 100.000 Beschäftigten von Karstadt sind von Arbeitslosigkeit bedroht. Bald soll es erste Kündigungen geben. Im Konkurrenzkampf um Marktanteile ist dem Karstadt-Konzern mit seiner Ausrichtung auf den "goldenen Mittelweg" zwischen Luxus- Kaufhäusern und Billig-Discountern zunehmend die Kundschaft weggebrochen. Diese Misere soll jetzt auf Kosten der Belegschaft gelöst werden:
"Länger arbeiten für weniger Lohn oder Arbeitslosigkeit" - so lautet das Sanierungskonzept von Karstadt!

Die Konzern-Leitung versucht, Euch gegen die Erwerbslosen auszuspielen. Lohnverzicht und unbezahlte Mehrarbeit haben jedoch schon bisher die Abwärts-Spirale nur weiter beschleunigt. "Saniert" werden dabei lediglich die Gewinne auf dem Rücken der Beschäftigten. Karstadt will seine internationalen Marktanteile vergrößern. Dazu ist eine Konzentration auf Teilbereiche geplant, in denen noch am meisten verdient und eine marktbeherrschende Position errungen werden kann. So plant Karstadt die Expansion seiner Geschäfte in 14 Ländern vor allem in Mittel- und Ost-Europa.

- Sieht so die Schaffung von Arbeitsplätzen aus?

- Was wird einmal aus unserer Jugend?

Auch mit Hartz IV und Agenda 2010 wird der Druck auf die Beschäftigten weiter erhöht. Die Drohung mit Arbeitslosengeld II und die Reduzierung der Sozialleistungen soll immer mehr Menschen, die noch Arbeit haben, in die Resignation treiben. Die gesetzliche Ausweitung des Niedriglohn-Sektors, Soziallabbau und zunehmender Druck auf die Beschäftigen in allen Bereichen der Wirtschaft ergeben wie Teile eines Puzzels ein Gesamtbild!

Deshalb:
Beschäftigte und Erwerbslose gemeinsam auf die Straße!

Wir laden Euch herzlich ein, mitzumachen bei den Montags-Demos - immer ab 17.30 Uhr auf dem Rathausplatz!

 

Freiburger Montags-Demonstration 11.10.2004

 

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