Nach den unbedarft optimistischen Äußerungen von Ministerin Künast, dem Wald gehe es wieder besser, fragt sich
ganz Deutschland besorgt: Wie ist dieser Realitätsverlust zu erklären?
Ist Ministerin Künast die nächste in der Promi-Reihe, die sich nach Wecker, Daum und Friedmann auf Koks-Konsum
testen lassen muß? Oder waren es Amphetamine?
Reinigungsfachkräfte, die heute Mittag im Bundeskanzleramt ihrer Arbeit nachgingen1, bestätigten
jedenfalls, daß Gerhard Schöder Frau Künast am Telefon in einer Lautstärke "heruntergeputzt" habe, die noch durch
zwei geschlossene Türen hindurch klar erkennen ließ, worum es ging. Ihre optimistischen Äußerungen zum
deutschen Wald seien unbedarft und idiotisch gewesen. Damit habe sie das Thema Waldsterben wieder in die
Medien gebracht. Jahrelang habe er alles nur erdenklich getan, um das Thema totzuschweigen - und nun das! Sämtliche
Bonuspunkte bei DaimlerChrysler, VW und BMW seien auf einen Schlag dahin. Ihre alleinige Schuld sei es, daß
jetzt Stoiber wieder mehr Punkte habe...
Jedenfalls hat es der deutsche Wald Frau Künast zu verdanken, daß plötzlich in allen Medien von seinem
unverändert elenden Zustand die Rede ist, daß Waldexperten interviewt und Statistiken mit denen von vor 20
Jahren verglichen werden. Die Situation ist für "Rot-Grün" bedrohlich: Das Thema Waldsterben könnte zum Thema des
diesjährigen Sommerlochs werden!
Harry Weber
Anmerkung:
1 Ironie des Schicksals: Es waren dieselben, die jene ominösen Koks-Spuren in den Sanitär-Räumen
des Reichstages ans Tageslicht gebracht hatten.