23.09.2004

Wale und Delphine
sterben weiterhin an Lärm

Trotz vielfacher Proteste1 hat sich die Situation in den Weltmeeren weiter verschlechtert. Laut 'Whale and Dolphin Conservation Society' (WDCS) wächst der Lärmpegel ständig an, die Verursacher werden eindeutig benannt: Es sind die Mineralöl-Konzerne, die bei der Suche nach Öl und Gas am Meeresboden Sprengungen vornehmen und mit der Lärm der Bohrtürme Fische und Meeressäuger aus ihren letzten Refugien verjagen, es sind die Regierungen der USA, Rußlands, Chinas, Frankreichs und Großbritanniens, die mit den Sonarsystemen ihren U-Boot-Flotten den Tod der Wale oft unmittelbar verursachen.

So ist längst bekannt, daß das Stranden und die Orientierungslosigkeit von Meeressäugern oft durch deren Hörverlust bedingt ist. Der rücksichtlose Lärm der Bohrtürme und U-Boote kann auch ihre Fähigkeit stören, miteinander zu kommunizieren. Darüber hinaus können die Frequenzbereiche der anthropogenen Lärmquellen andere biologisch wichtige Geräusche vernichten. WissenschaftlerInnen vermuten, daß dies Wal-Mütter und ihre Kälber daran hindern, in Verbindung miteinander zu bleiben und daß ihre Warnsignale bei Gefahr überdeckt werden.

 

Ute Daniels

 

Anmerkungen:

1 Siehe auch unseren Artikel
    US-Militär gefährdet Delphine und Wale (10.04.03)

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