10.10.2008

Kommentar

"Grüne" wollen plötzlich
wieder am CASTOR-Protest
teilnehmen

Unvermeidliches Anschleimen

Pseudo-Grüne Prominenz hat sich angesagt und möchte bei Sitzblockaden gegen den CASTOR-Transport am 9. und 10. November im Wendland teilnehmen.

Noch im Januar 2001 hatte sich der pseudo-grüne damalige Bundes-"Umwelt"-Minister Trittin gegen die CASTOR-Blockaden im Wendland ausgesprochen.1 Wer für den von "Rot-Grün" im Jahr 2000 ausgehandelten "Atom-Ausstieg" sei, müsse auch die Rücknahme von "deutschem" Atom-Müll aus La Hague akzeptieren. Und dieser müsse nun mal nach Gorleben. Offenbar haben eine Reihe von Pseudo-Grünen, die damals mit Trittins Arguentation übereinstimmten, mittlerweile erkannt, daß die Anti-Atom-Bewegung sich im Aufwind befindet - und sie rechnen mit der Vergesslichkeit von Atomkraft-GegnerInnen.

Die "grüne" Bundesvorsitzende Claudia Roth, Bundes- vorstandsmitglieder Steffi Lemke, Astrid Rothe-Beinlich und Malte Spitz sowie die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt haben ihren Auftritt im Wendland angekündigt. Bereits bei den CASTOR-Blockaden im Jahr 2006 (im Jahr 2007 fiel der CASTOR-Transport nach Gorleben aus) war die "grüne" Europaabgeordnete Rebecca Harms aufgetreten - allerdings nur, um sich von Kamera-Teams vor dem Hintergrund sitzender BlockiererInnen interviewen zu lassen und danach wieder zu entschweben.2 Diesmal haben die pseudo-grünen "SpitzenpolitikerInnen" allerdings angekündigt, nicht nur für einen kurzen Fototermin aufzutauchen, sondern "lange auf der Straße auszuharren."

Eine ganz andere Situation wäre es, wenn diese Pseudo-Grünen mittlerweile ihre Haltung zum "deutschen Atom-Ausstieg" überdacht hätten und nicht weiterhin versuchen würden, die Menschen zum Narren zu halten. Wir wären nicht nachtragend und würden ihnen mit großer Freude die Hand reichen. Zugleich aber weiter die Lüge vom Atom-Ausstieg zu verbreiten und bei den CASTOR-Blockaden teilnehmen zu wollen, ist schlichtweg Heuchelei und Anschleimerei. Wehren können wir uns nicht dagegen, aber erinnern an einen Spruch von Reinhard Mey: "Also tu' ich, was ein Baum tun würde, wenn ein Schwein sich an ihm kratzt."

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

1 Siehe hierzu:

      Dokumentation
      eines Briefs von Trittin v. 28. Januar 2001

2 Siehe hierzu:

      CASTOR La Hague - Gorleben
      Teil 3
      Sonntag, 12. und Montag, 13. November (14.11.06)

 

neuronales Netzwerk