12.12.2004

DaimlerChrysler
in illegales Militärgeschäft verwickelt?

Razzia durch Staatsanwaltschaft Stuttgart

Wie erst jetzt bekannt wurde, führte die Staatsanwaltschaft Stuttgart bereits Ende letzten Monats beim DaimlerChrysler-Konzern* eine Razzia durch. Eine Sprecherin von DaimlerChrysler bestätigte dies am Samstag. Nachdem von ZollfahnderInnen Hinweise eingegangen waren, hatte die Staatsanwaltschaft Büroräume am Hauptsitz des Konzerns in Stuttgart und in Wörth bei Karlsruhe durchsucht.

DaimlerChrysler wird verdächtigt, über den tatsächlichen Bestimmungsort von 453 LkWs oreintiert gewesen zusein, die als Lieferung nach Saudi-Arbien deklariert waren. Die LkWs waren - so die Indizien der Zollfahndung - illegal in den Iran gelangt und dort für den militärischen Einsatz bestimmt.

Laut Stuttgarter Staatsanwaltschaft wird gegen "Verantwortliche des Konzerns" wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz ermittelt. "Wir wollen die Grundfrage klären, ob und inwieweit die Weiterlieferung von LKW in den Iran mit Kenntnis Verantwortlicher geschehen ist", erläuterte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Tomke Beddies. Die Sprecherin von DaimlerChrysler betonte, der Konzern habe bereits vor der Razzia den verdächtigen Sachverhalt der Oberfinanzdirektion Stuttgart und dem Bundesausfuhramt offen gelegt.

Und wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft hervorhob, habe sich der Konzern bei den Durchsuchungen in der Stuttgarter Zentrale sowie im Lastwagenwerk im pfälzischen Wörth "sehr kooperativ" gezeigt.

 

Adriana Ascoli

 

Anmerkungen

* Siehe auch unsere Artikel
      'Blut am Lack von DaimlerChrysler' (30.06.03)

      'Papst nimmt Geschenk von Rüstungskonzern' (6.06.02)

 

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