Größte Blockade-Aktion der Friedensbewegung seit 20 Jahren
Von der Frankfurter Air Base starten jetzt täglich rund 40 Transportmaschinen in
Richtung Irak. Um die US-amerikanischen Streitkräfte zu entlasten, haben seit
letzten Freitag BundeswehrsoldatInnen die Bewachung der Rhein-Main-Airbase übernommen.
Auch dies eine bundesdeutsche Beteiligung an der Vorbereitung eines Angriffskriegs
auf den Irak.
Am Samstag, 22.02., beteiligten sich über 2.000 Menschen an einer Sitzblockade vor
dem Eingang der Air Base. Selbst OptimistInnen hatten nicht mal mit der Hälfte
gerechnet. Die InitiatorInnen von 'resist the war' sprachen von der größten
Blockade-Aktion der Friedensbewegung seit 20 Jahren. Neben der Gruppe 'resist the war'
hatte sich 'attac', das 'Komitee für Grundrechte und Demokratie', das 'Frankfurter
Bündnis gegen Krieg' und mehrere religiöse Friedensgruppen beteiligt. Wie vielfach
in den letzten Wochen fiel die große Zahl jugendlicher TeilnehmerInnen auf, oft
waren ganze Familien geschlossen zur Blockade gekommen.
Aber auch altbekannte Friedensaktivisten wie der achzigjährige Gießener Arzt und
Psychoanalytiker Horst Eberhard Richter von IPPNW halfen mit. In einer Rede warnte
er vor einem Rückfall in die Zeit des Kolonialismus. Der wahre Wille der
Völkergemeinschaft zeige sich in den Millionen von Menschen, die rund um den
Globus am 15. Februar gegen den Krieg demonstriert hatten.
Horst Eberhard Richter warf der Bush-Regierung vor, dem Irak eine Weltbedrohung
anzudichten, für die jeglicher Beweis fehle. Er erinnerte an frühere, frei erfundene
Begründungen für Kriege wie die 1991 gefälschten Beweise, um die öffentliche
Meinung auf den Golfkrieg einzuschwören. Ein angebliches Massaker irakischer
Soldaten in einem Kuwaitischen Krankenhaus, war später als Inszenierung des
CIA aufgedeckt worden.
Überall in Deutschland werden Menschen aktiv, um sich der Kriegsmaschinerie in
den Weg zu stellen. So auch in Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen, wo die
AWACS-Flugzeuge starten - siehe unser Bericht:
'Blockade der AWACS-Basis Geilenkirchen'
Harry Weber