25.02.2001

Kein Gen-Mais
in Endingen

Im vergangenen Jahr war auf dem zentralen Versuchfeld Endingen ein gentechnischer Freilandversuch geplant.

Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) hatte sich mit Vehemenz gegen diesen Gen-Mais-Versuch engagiert. So fand, nicht zuletzt wegen des Drucks der Umweltschützer, der Versuch im Jahr 2000 nicht statt. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und so schrieb der BUND auch in diesem Jahr wieder an Frau Ministerin Gerdi Staiblin. Sachte wurde auch an die erfolgreiche Ackerbesetzung in Buggingen erinnert.

BSE und Rinderwahn sind nicht zuletzt die Folgen einer zunehmenden Industrialisierung und Naturferne der Landwirtschaft. Die Spitze der Industrialisierung der Landwirtschaft allerdings ist die Gentechnik. Hier werden Artgrenzen überschritten und Antibiotikagene in den Mais eingebaut. Es besteht die Gefahr, dass spritzmittelresistente Superunkräuter durch Auskreuzung entstehen. Zum Gen-Mais kommen genmanipulierte Tiere und am Ende dieser Entwicklung steht dann das jetzt „geschaffene“ Mischwesen Schwein-Mensch.

Das Risiko der Gen-Mais-Versuche tragen die Konsumenten und im Zweifelsfall haben wieder die Landwirte den Ärger, wie jetzt aktuell in Sachen BSE, und nicht die Agrochemiekonzerne.

Mit Schreiben vom 13.2.01 ließ Frau Staiblin jetzt den BUND-Brief beantworten. Auch im Wahljahr 2001 wird es keinen Gen-Mais-Versuch in Endingen geben. Dem Wunsch des BUND auf diesen unnötigen Versuch dauerhaft zu verzichten wurde leider nicht entsprochen. So bleibt die Frage offen, ob in einem „Nichtwahljahr“ vielleicht doch dann irgendwann ein Freisetzungsversuch in Endingen erfolgen wird.
Diese Entscheidung wird aber nicht nur auf dem Versuchsfeld Endingen getroffen, sondern auch an den Ladentheken, wo die Menschen gentechnisch produzierte Lebensmittel ablehnen.

 

Barbara Schmidt

 

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