30.03.2006

Grauenhafte Folgen
eines Menschenversuchs
mit Gen-Medikament

Sechs Versuchspersonen kollabierten

In einem Londoner Labor der Firma Parexel hat ein Menschenversuch mit dem von der deutschen Firma TeGenero neu entwickelten Gen-Medikament TGN 1412 zu katastrophalen Folgen geführt. Das Medikament sollte erstmals am Menschen getestet werden. Sechs der freiwilligen Versuchspersonen, die sich für rund 3.000 Euro zur Verfügung gestellt hatten, rissen sich plötzlich die Kleider vom Leib, erbrachen sich und kollabierten. Sie kamen offenbar nur knapp mit dem Leben davon*. Die Freundin eines der Männer, Myfanwy Marshall, sagt, ihr Freund sei so sehr angeschwollen gewesen, daß sie ihn nicht wiedererkannte. Die britische Boulevard-Presse sprach von "Elefantenmenschen".

Bei dem von der Würzburger Start-up-Firma TeGenero gentechnisch hergestellten Medikament handelt es sich um ein "menschliches" Protein. Anders als herkömmlich produzierte Chemikalien sollen gentechnisch hergestellte monoklonale Antikörper ein spezielles Design erhalten, damit sie vom menschlichen Körper akzeptiert werden.

Die Freiwilligen bekamen das Gen-Medikament am Montag, 13. März. In wenigen Stunden wurde ihr Zustand kritisch. Die britische Aufsichtsbehörde (MHRA) ebenso wie die Zulassungs-Behörden in Deutschland (Paul-Ehrlich-Institut u.a.) hatte den Menschenversuch erlaubt, nachdem die Daten aus Tierversuchen überprüft worden waren.

 

Ute Daniels

 

nachträgliche Anmerkung (6.08.2006)

* Siehe auch unseren Artikel:

    Versuchsperson bekam Leukämie
    Folge des Menschenversuchs mit Gen-Medikament TGN 1412
    (6.08.06)

 

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