Bereits im ersten Golfkrieg 1991 und ebenso im Kosovo-Krieg 1999 wurde vom US-amerikanischen Militär urangehärtete 
DU-Munition eingesetzt. Abgereichertes Uran (DU = depleted uranium) verleiht den Geschossen extrem hohe 
Durchschlagskraft, so daß sie für panzerbrechende Waffensysteme eingesetzt werden können1. 
Im April 2003 wurde eine britische Studie veröffentlicht, die an Kriegsveteranen aus dem Golfkrieg 1991 
vorgenommen worden war. Sie belegt, daß uranhaltige Munition ursächlich für dauerhafte Erbgutschädigungen 
ist2. Mindestens 60.000 ehemalige britische und US-amerikanische Soldaten werden von den 
Veteranenverbänden beider Länder als kontaminiert bezeichnet.
Überdurchschnittlich häufig auftretende Mißbildungen bei Kindern von Golfkriegsveteranen und bei den Kindern im 
Südirak sowie hohe Krebsraten der Veteranen haben die Wissenschaftler zu dieser Studie veranlaßt. Die auch im 
ZDF-Magazin 'ML Mona Lisa' vorgestellte Studie belegt eindeutig eine Schädigung der Chromosomen in den Blutzellen 
um das 7- bis 15-fache gegenüber der Normalbevölkerung. Diese Schäden, so die Studie, würden an die nächste 
Generation weitervererbt. Einer der Verfasser, Prof. Albrecht Schott, spricht in diesem Zusammenhang von einem 
"Kriegsverbrechen". 
DU-Geschosse müßten als "Massenvernichtungswaffe angesehen werden, da unabsehbar ganze Generationen von 
Krankheiten und Mißbildungen betroffen sein werden." Noch in derselben Woche hatte der britische Rüstungsminister 
Adam Ingram die Anfrage des Labourabgeordneten Jeremy Corbyn im Unterhaus bezüglich einer Ächtung von 
DU-Munition mit der Behauptung abgewehrt, daß es bisher keinen wissenschaftlichen Beweis für die 
gesundheitsschädigende Wirkung von DU-Munition gäbe. Auch die Abteilung für Gesundheitsfragen des 
Pentagon teilte noch wenige Tage vor Ausstrahlung der 'ML Mona Lisa'-Sendung mit, bei Langzeituntersuchungen von 
Veteranen, die durch DU-Munition kontaminiert worden waren, seien "keinerlei Auswirkungen" festzustellen. Das Uran 
"werde vom Körper sehr schnell abgebaut". 
Das britische Militär ebenso wie ein Vertreter des Pentagon räumten gegenüber dem ZDF ein, daß auch im Irak-Krieg 
wieder DU-Munition eingesetzt wurde. Eine Warnung an die irakische Bevölkerung, sich von beschossenen und 
dadurch kontaminierten Panzern fern zu halten, erging zu keinem Zeitpunkt. Die UNO hatte bereits 1996 und 1997 
durch zwei Resolutionen dringend und zugleich vergeblich vor einem Einsatz von DU-Munition gewarnt.
Bereits Anfang April dieses Jahres3 erschien ein Artikel in der deutschen 'Ärzte Zeitung', worin ausgeführt wird: 
"Gefährlich könnten die Inkorporation durch Einatmen von Uranstaub und die Ingestion durch kontaminierte 
Nahrung oder verseuchtes Wasser sein. Das könne zu strahleninduzierten Krebserkrankungen wie Leukämie 
und zu Nieren- sowie Lungenschädigungen führen, befürchten Experten." Die Internationalen Ärzte zur Verhütung 
des Atomkriegs (IPPNW) haben mehrfach vor dem Einsatz uranhaltiger Munition gewarnt und die UN aufgefordert, 
sich für ein weltweites Verbot von DU-Munition einzusetzen. Das Inhalieren feiner Partikel sowie das Eindringen 
dieser Partikel in offene Wunden könne zu Krebserkrankungen führen.
Obwohl das britische Verteidigungsministerium, das Pentagon und die NATO eine Langzeitgefährdung durch 
DU-Munition nach wie vor abstreiten, empfehlen sie einem Bericht des britischen Senders BBC zufolge ihren 
Truppen, Schutzkleidung anzulegen, wenn sie Fahrzeuge untersuchen, die von uranhaltiger Munition zerstört 
worden sind. Auf der Web Site des britischen Verteidigungsministeriums heißt es wörtlich: "Wir erkennen an, 
daß unser Service-Personal einem kleinen Risiko durch DU-Staub ausgesetzt ist, wenn es ohne Schutzkleidung 
in der Nähe eines Fahrzeugs arbeitet, das kürzlich von DU-Munition getroffen worden ist."
Bei einer Untersuchung der Schlachtfelder des Bosnien- Krieges 1994 und 1995 durch das UN-Umweltprogramm 
UNEP wurde nachgewiesen, daß abgereichertes Uran bereits ins Grundwasser eingedrungen war. Trotzdem 
wurde bei der damaligen Untersuchung wie nicht anders zu erwarten jegliche Gesundheitsgefährdung verneint.
Im Juni (2003) haben nun Greenpeace-AktivistInnen die Besatzungstruppen im Irak mit der radioaktiven Verseuchung 
in der Umgebung der frühreren Nuklearanlage Tuwaitha bei Bagdad konfrontiert. Ein Fahrzeug-Konvoi mit weißer 
Flagge und Greenpeace-Bannern brachte einen Container für radioaktives Urangemisch, der nach Plünderungen 
auf öffentlichem Boden hinterlassen worden war, an seinen Ursprungsort zurück: zum größten Atomkomplex im 
Irak, der inzwischen von der US-Armee bewacht wird. Greenpeace fordert, zum Schutz der Menschen die 
radioaktive Verseuchung der Dörfer um die Atomanlage zu beseitigen. Daher müsse die US-Armee ihre Blockade 
der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) aufgeben und ihr wieder uneingeschränkten Zugang ermöglichen. 
Doch dies würde unweigerlich auch zu Untersuchungen über die radioaktiven Verseuchungen durch DU-Munition 
führen.
WissenschaftlerInnen verschiedener Nationalitäten untersuchten mit Geigerzählern und anderen Geräten Mitte 
Juni das Umfeld von Tuwaitha 18 Kilometer südöstlich von Bagdad. In Tuwaitha lagerten bis zu Beginn des Itak-Krieges 
Uran und andere nukleare Stoffe, die seit dem Golfkrieg 1991 unter der Kontrolle der Vereinten Nationen waren. Der 
Komplex war nach dem Sturz des Regimes geplündert worden. Doch die Menschen wußten nichts über die 
Gefährlichkeit des verstreuten Materials und nutzten beispielsweise radioaktiv kontaminierte Fässer zur 
Aufbewahrung von Lebensmitteln. Die Strahlung gefährdet nun immer noch Zehntausende Menschen in der 
Region, obwohl die Katastrophe schon einige Wochen bekannt ist.
"Nichtsahnend entwendeten die Menschen radioaktives Pulver aus der Nuklearanlage, im Glauben, es sei 
Seife, oder sie nutzten strahlende Fässer als Trinkwasserbehälter", so Greenpeace-Sprecher Wolfgang Sadik 
vor Ort. "Würde so ein nukleares Desaster in einem westlichen Land passieren, wären hier schon Schwärme von 
Experten und Entsorgungsteams am Werk und die Menschen erhielten medizinische Hilfe."
Die von Greenpeace gemessenen Werte liegen zum Teil um das 1000-fache über internationalen Grenzwerten. In 
einem bewohnten Haus nahe der Anlage sind sie sogar 10.000 Mal höher. Auf dem Gelände einer Grundschule für 
900 Kinder beträgt der Wert das 3000-fache. Die ExpertInnen fanden in den Dörfern und Feldern zahlreiche Teile mit 
dem international bekannten Warn-Zeichen für Radioaktivität. 
Vor einem solchen Szenario hatte die IAEO noch im April gewarnt und von den Besatzungsmächten gefordert, die 
Kontrolle der Anlage so schnell wie möglich zu übernehmen. Erst am 21. Mai 2003, sechs Wochen nach Kriegsende, 
erlaubte die USA der IAEO, in den Irak zurückzukehren und zu prüfen, was in einem Teil der Anlage gestohlen worden 
war. Der Zugang zu den Bewohnern der Region und zu anderen Atomanlagen wird der IAEO jedoch nach wie vor 
verweigert. Mit dieser Weigerung verletzt die US-Armee die nach wie vor bestehende UN-Resolution 1441, die für die 
IAEO uneingeschränkten Zugang zu allen Anlagen fordert.
Wollte die USA Krieg gegen die Nation führen, die sich am wenigsten an internationales Recht hält, die am meisten 
Massenvernichtungswaffen hortet und die für den Weltfrieden die größte Gefahr darstellt, müßte sie gegen sich selbst 
Krieg führen. 
 
Adriana Ascoli
 
Anmerkungen:
1  
Abgereichertes Uran fällt bei der Herstellung von Brennelementen für Atomkraftwerke
an. Das natürlich vorkommende Schwermetall Uran besteht zu mehr als 99 Prozent aus dem nicht direkt spaltbaren 
Isotop Uran-238 und nur zu 0,7 Prozent aus dem spaltbaren Uran-235. Da die Brennstäbe in Kernkraftwerken aber  
mindestens drei bis vier Prozent Uran-235 enthalten müssen, muß das Isotop angereichert werden. Zurück bleibt 
abgereichertes Uran, das nur schwach strahlt. Geschosse aus abgereichertem Uran besitzen eine sehr hohe 
Durchschlagskraft: Die Explosion beim
Aufprall auf einen Panzer tötet die Besatzung auf der Stelle, die metallenen Wände schmelzen oder verdampfen. 
Durch die unvermeidlich hohe Staubentwicklung wird abgereichertes Uran in großem Umkreis verteilt und gelangt 
über Atmung und Nahrungsaufnahme in den menschlichen Körper. Dort entwickelt es trotz der kurzen Reichweite 
der Strahlung durch Veränderung der Erbsubstanz ein hohes Gefahrenpotential.
2
Siehe auch unsere Artikel: 
'Uran-Munition - die Massenmedien verschleiern und lügen mehr als daß 
sie informieren' v. 16.01.2001
Dokumentationen über: 
- Auswirkungen durch Einsatz im 1. Golfkrieg 
- Monitor-Sendung v. 22.04. 1999 
- Artikel v. Dr. Ralf Cüppers v. 10.01.2001
- Artikel v. Dr. Ralf Cüppers, Teil 2 v. 5.02.2001
- Artikel v. Dr. Rolf Bertram v. 20.03.2001
3
Ärzte Zeitung, 03.04.2003