an Ruth Manorama und Lyrik-Festival von Medellín
Der 'Right Livelihood Award', der sogenannte alternative Nobelpreis, geht in diesem Jahr an den US-amerikanischen Antikriegs-Aktivisten Daniel Ellsberg, die indische Frauenrechtlerin Ruth Manorama und an das Lyrik-Festival von Medellín, Kolumbien. Den Ehrenpreis erhält der Mitbegründer des Weltsozialforums, der Brasiliner Chico Whitaker Ferreira. Die Preise werden am 8. Dezember im schwedischen Reichstag feierlich übergeben.
Jakob von Uexküll, Stifter des 'Right Livelihood Avard', sagte am Donnerstag in Stockholm, die Preisträger hätten ein Beispiel dafür gegeben, "wie individueller Mut, auch angesichts mächtiger Interessen und Repression bemerkenswerte Veränderungen herbei führen können". In der Begründung der Jury zu Ellsberg heißt es, er habe durch sein Mitwirken an der Beendigung des Vietnam-Kriegs "Friede und Wahrheit an die erste Stelle" gesetzt.
Der Publizist und Kriegsgegner Daniel Ellsberg hatte 1971 mit der Veröffentlichung der "Pentagon Papers" der Bewegung gegen den Vietnamkrieg starken Auftrieb gegeben. Aus den Geheimdokumenten ging hervor, daß die US-Regierung über die Aussichten im Vietnamkrieg die Öffentlichkeit belogen hatte.
Die Inderin Ruth Manorama wurde als Anwältin von Frauen der "unberührbaren" Dalit-Kaste für ihren jahrzehntelangen Einsatz für die Gleichberechtigung in Indien gewürdigt. Das Internationale Lyrikfestival von Medellín erhielt den Preis für seinen Friedenseinsatz in "einer der gewalttätigsten Städte der Welt". Der brasilianische "Geburtshelfer" des Weltsozialforums, Chico Whitaker Ferreira, erhielt den Ehrenpreis für sein "lebenslanges Engagement für soziale Gerechtigkeit".
Der vom deutsch-schwedischen Publizisten und ehemaligen grünen Europa-Abgeordneten Jakob von Uexküll ins Leben gerufenen Preis wird seit 1980 jedes Jahr vergeben. Er ist jeweils mit 215.587 Euro dotiert.
Petra Willaredt
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
'Friedensnobelpreis an die IAEO
- die Lobby der Atom-Mafia' (7.10.05)
'Ein schwedischer Preis
und die Diamanten Südafrikas
Hoffnung für die UreinwohnerInnen der Kalahari?' (3.10.05)
'Order 81 - Gen-Okkupation des Irak
Aufruf von 13 Alternativ-NobelpreisträgerInnen' (12.03.05)
'Friedensnobelpreis für kenianische
Umweltschützerin Wangari Maathai' (8.10.04)
