20.08.2003

Kommentar

Blamage für Trittin

BMU seit 1998 mit Atom-Strom

Durch eine Ungeschicklichkeit kommt es jetzt zu Tage: So wie Ministerin Künast beim Einkauf im Aldi von aufgebrachten BürgerInnen zur Rede gestellt wurde, so wie in den Reichstags-Restaurants (außer in dem einen fürs Publikum) mangels Nachfrage kein Öko-Essen angeboten wird, steht jetzt auch Atom-Minister Trittin blamiert vor der Öffentlichkeit.

Fünf Jahre ist nun bald die "rot-grüne" Koalition am Ruder und all die Zeit bezog das BMU (Bundesumweltministerium) aller Propaganda von "Atom-Ausstieg" und "Energie-Wende" zum Hohn den billigen BEWAG-Strom mit dem üblichen Anteil an Atom-Strom. Daß Trittin, der selbsternannte "Vorreiter für Klimaschutz" erst jetzt auf Öko-Strom umzustellen gedenkt, wird nun peinlicherweise publik, weil dazu die öffentliche Ausschreibung (heute) im Amtsbatt der Europäischen Gemeinschaft erscheinen muß.

Aber vielleicht hat sich unser Atom-Minister ja auch gesagt, daß ihm 2006 kein Mensch mehr den "Atom-Ausstieg" abkaufen wird und daß er allein mit Worten den Anstieg der Kohlendioxid-Emission nicht stoppen kann. Wenn schon seinen Worten weder Industrie noch Atom-Mafia folgen (wie sollten sie diese auch ernst nehmen?), so besinnt er sich nun anscheinend auf den Spruch "Worten müssen auch Taten folgen" und auf seine "Vorbildfunktion". Merkwürdig nur, daß er schon seit 1998 immer von der "Vorbildfunktion" redete.

 

Adriana Ascoli

 

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