Bislang ist das Römische Imperium zumindest in einer Hinsicht unübertroffen. Im Jahre 71 v. Chr. wurden nach der 
Niederschlagung des Spartakus-Aufstandes rund 6000 Sklaven entlang der Via Apia gekreuzigt. Zu anderen Zeiten 
und von anderen Imperien wurden Schrumpfköpfe als Trophäen bevorzugt - sie sind haltbarer und erfüllen die Zwecke 
Abschreckung und Machtdemonstration über einen längeren Zeitraum.
Keine anderen Zwecke verfolgte die US-Regierung mit der Präsentation der angeblichen Leichen und den Fotos der 
Köpfe der beiden Söhne Saddam Husseins. Die vorgeschobene Behauptung, damit könne irgend etwas bewiesen 
werden, ist obsolet. Diese Präsentation von Trophäen von Seiten der US-amerikanischen Regierung ist nicht nur 
barbarisch, sondern auch lächerlich und dumm. Sie geht von der irrigen Annahme aus, der stärker werdende, auch 
militärische oder vielleicht bereits Guerilla-ähnliche Widerstand im Irak sei aus einer Identifikation mit dem gestürzten 
Regime gespeist oder gar von versprengten Einheiten der "Republikanischen Garden" des Hussein-Regimes kommandiert. 
Es wird sich zeigen, daß die US-Regierung auf diese Weise den Widerstand im Irak eher anstachelt, anstatt ihn - wie 
beabsichtigt - zu brechen. In blinder Wut reagiert sie auf die für sie überraschende Tatsache, daß ihrer Besatzung, die 
sie meinte den Irakern als "Befreiung" verkaufen zu können, größerer Haß entgegen schlägt als der Diktatur Saddam 
Husseins. Dabei wußten frühere Imperien nur zu gut, warum sie einheimische Eliten (einen "König" Herodes beispielsweise) 
als Statthalter einsetzen: Gegen ein in einheimischen Clans verwurzeltes Regime gab und gibt es immer geringeren 
Widerstand als gegen ein klar als Besatzungsmacht erkennbares Regime.
Dabei ist für jeden auch nur halbwegs kritischen Menschen klar, daß die zwei von der US-Regierung präsentierten 
Leichen überhaupt nichts über Leben oder Tod der Söhne Saddam Husseins besagen. Noch im Februar hatte mich 
der stellvertretende Chefredakteur einer mittelgroßen deutschen Tageszeitung gefragt, ob ich denn ernsthaft behaupten 
wolle, daß die von Colin Powell vor dem Weltsicherheitsrat präsentierten "Beweise" gefälscht seien. Damals wie heute 
ist meine doppelte Antwort, daß es sich erstens ganz offensichtlich nicht um Beweise, sondern allenfalls um Indizien 
handelte und - viel wichtiger - daß zweitens eine Diskussion über die vorgebrachten Kriegsgründe nur von den nicht 
genannten, tatsächlichen ablenkt.
Selbstverständlich ist der US-Regierung zuzutrauen, daß sie lügt und fälscht. (Und im Februar fügte ich hinzu, daß 
sie dumm wäre, ein unnötiges Risiko einzugehen). Und selbstverständlich ist der US-Regierung, die nie irgendwelche 
Skrupel hatte, demokratisch gewählte Regierungen ermorden zu lassen oder die übelsten Diktatoren zu installieren und 
zu erhalten, auch zuzutrauen, daß sie die Terror-Anschläge vom 11. September 2001 vom eigenen Geheimdienst 
ausführen ließ. Nur: All die kursierenden Verschwörungstheorien lenken gerade vom entscheidenden Punkt ab, daß 
nämlich der Terror vom 11. September nur Vorwand für die schon lange geplanten Kriege in Afghanistan und im Irak 
war - ganz gleich ob nun von arabischen oder südamerikanischen Terroristen oder vom eigenen Geheimdienst ausgeführt. 
Und selbstverständlich wäre es nicht das erste Mal, daß eine US-amerikanische Regierung sich einen Vorwand für 
einen längst zuvor geplanten Krieg selbst verschafft, um die in einer Semi-Demokratie denn doch erforderliche 
Zustimmung der eigenen Bevölkerung zum Kriegskurs zu erlangen:
Die 'Maine'
1898 diente die Zerstörung des (unwichtigen und veralteten) US-amerikanischen Schlachtschiffs 'Maine' in der Bucht 
von Havanna als Vorwand für die Kriegserklärung an Spanien. 260 amerikanische Seeleute kamen ums Leben und die 
darauf folgende Pressekampagne - die US-amerikanische Öffentlichkeit war keineswegs sofort kriegsbegeistert - war 
damals tatsächlich beispiellos. Erst dreizehn Jahre später kam eine Untersuchungskommission zum Ergebnis, daß 
zumindest die Spanier eindeutig nichts mit der Explosion im Schiff zu tun haben konnten.
Pearl Harbor
1940 wurde Franklin Delano Roosevelt, der als "Friedens"-Kandidat im Wahlkampf aufgetreten war, US-Präsident. Die USA war durch 
lange Jahre der Wirtschaftskrise gegangen und das Interesse der US-amerikanischen Bevölkerung und das der 
führenden Unternehmen an einer Beteiligung am Zweiten Weltkrieg standen sich diametral entgegen. 1941 wurde 
der veraltete Teil der US-amerikanischen Marine im pazifischen Pearl Harbor zusammengezogen und in Reichweite 
der japanischen Luftwaffe geradezu als idealer Köder ausgelegt, während Japan zugleich durch ein Ölembargo schwer 
getroffen und provoziert wurde. Heute ist zumindest nachgewiesen, daß der britische Premier Churchill vom 
Geheimdienst über den bevorstehenden japanischen Angriff auf Pearl Harbor informiert war. Ungeklärt ist allerdings 
immer noch, ob er dieses Wissen an Roosevelt weitergab. Über 2000 US-amerikanische Soldaten wurden beim für sie 
völlig überraschenden Angriff abgemetzelt. Der "Überfall auf Pearl Harbor" diente als willkommener Anlaß für den 
Kriegseintritt der USA und die "konjunkturelle" Erholung der US-amerikanischen Wirtschaft.
Sputnik-Schock und Raketenlücke
1957 gelang es der UdSSR als erstem Land, einen Satelliten ins All zu schießen: Sputnik. Der vermeintliche 
technologische und militärische Rückstand löste in der US-amerikanischen Führung einen Schock aus. Im 
Präsidentschaftswahlkampf 1960 spielte der CIA einigen Journalisten "vertrauliche Dokumente" zu, die einen 
enormen Vorsprung der UdSSR, die "Raketenlücke" beweisen sollten. John F. Kennedy versprach ein 
Milliarden-Programm zum Bau neuer Interkontinental- Raketen und gewann die Wahl. Zumindest nach der 
Wahl und der umgehend erfolgten Bewilligung des Gelder wußte Kennedy nachweislich von der Tatsache, 
daß die USA all die Zeit eine riesige militärische Überlegenheit gegenüber der UdSSR besaß.  
Tonking
1964 meldeten zwei US-Zerstörer, sie seien im Golf von Tonking von nordvietnamesischn Torpedobooten angegriffen 
worden. Presse und TV rückten den Vorfall mit Schlagworten wie "Demütigung" und "Vergeltung" in den Mittelpunkt 
des US-amerikanischen Interesses. US-Präsident Johnson nutzte die Gelegenheit zum Beginn des Vietnamkrieges, 
der bis 1975 dauerte. (Allerdings hatte bereits Kennedy mit der Stationierung von US-Militär in Südvietnam begonnen.) 
Später wurde durch Aussagen von US-amerikanischen Besatzungmitgliedern des angeblich angegriffenen Zerstörers 
bekannt, daß der "Überfall von Tonking" reine Erfindung gewesen war.
Brutkästen-Babys in der Frauenklinik in Kuweit
1990, vor Beginn des zweiten Golfkriegs (als erster Golfkrieg wird der Krieg zwischen Irak und Iran bezeichnet) wurden 
gleich eine ganze Reihen von Lügen verbreitet. Die wohl historisch dreisteste Inszenierung dürfte sicherlich die 
Geschichte vom Mord an den Brutkasten-Babys in der Frauenklinik in Kuweit darstellen. Nachdem Saddam Hussein 
zunächst von Seiten der US-Regierung signalisiert worden war, daß sie eine Annexion Kuweits dulden würde, ließ 
sie am 10. Oktober 1990 eine Frau und einen Mann anonym vor dem Menschenrechtsausschuß des US-Kongresses 
mit der Behauptung auftreten, sie seien Augenzeugen gewesen als irakische Truppen in Kuweit 312 Säuglinge aus den 
Brutkästen gerissen und grausam getötet hätten. Am 27. Oktober 1990 wurde die gleiche Show noch einmal vor dem 
UN-Sicherheitsrat gegeben. 
Diese Inszenierung, die mit Hilfe der Medien zentral dazu benutzt wurde, Saddam Hussein der Weltöffentlichkeit als 
"Hitler von heute" zu präsentieren, war von der Public Relation Agency Hill & Knowlton fabriziert worden, nachdem 
diese ermittelt hatte, daß die US-AmerikanerInnen Babymord als das bei weitem schlimmste Verbrechen ansehen. 
Deshalb erfand Hill & Knowlton - im Auftrage der US-Regierung - die Lüge vom Babymord in Kuweit und schreckte 
nicht einmal davor zurück, die angeblichen AugenzeugInnen für diesen Babymord vor dem USA-Kongreß und dem 
UN-Sicherheitsrat auftreten zu lassen. Später stellte sich heraus, daß die Rolle der Krankenschwester von der 
Tochter des kuweitischen Botschafters in der USA und in der Rolle eines Chirurgen von einem New Yorker Zahnarzt 
gespielt worden waren.
Zwei Tage nach der Inszenierung beschloß der UN-Sicherheitsrat seine als Kriegsmandat interpretierbare 
Resolution 678. Als der Schwindel aufgedeckt wurde, war der zweite Golfkrieg längst im Gange.
Nine-Eleven
Viele behaupteten dreist, manche gutgläubig, die USA sei inzwischen geläutert und es sei undenkbar, daß sie den 
Terror vom 11. September 2001 selbst in Auftrag gegeben habe.
Wie dem auch immer sei - die Diskussion über die eklatanten Widersprüche in der Darstellung des Ablaufs und die 
unglaublichen Geschichten von Attentätern, die in US-amerikanischen Flugschulen Unterricht genommen hätten, lenkt 
allzu sehr davon ab, daß ein terroristischer Angriff niemals einen Krieg legitimieren kann. Solange keine Fakten zu 
Tage kommen, handelt es sich zudem um pure Spekulationen. 
Private Lynch
Als bewiesen darf jedoch angesehen werden, daß die US-Regierung auch heute dreist und ohne Skrupel die 
Öffentlichkeit belügt. 
Anfang April 2003 berichteten die US-amerikanischen Medien in großer Aufmachung und allen Einzelheiten 
über die Befreiung der Soldatin Jessica Lynch. Sie gehörte angeblich zu den zehn SoldatInnen, die von irakischen 
Einheiten gefangen genommen worden waren. Am 23. März sei sie in einen Hinterhalt geraten und habe bis zum 
letzten Schuß Widerstand geleistet. Schließlich sei sie niedergestochen, gefesselt und in ein Krankenhaus hinter 
die feindlichen Linien in Nassirija gebracht worden. Dort sei sie von einem irakischen Offizier geschlagen und 
mißhandelt worden. Eine Woche später sei es amerikanischen, mit Hubschraubern ausgerüsteten Spezialeinheiten 
gegen den Widerstand von irakischen Wachen gelungen, in das Krankenhaus einzudringen, Jessica aufzuspüren 
und nach Kuwait zu bringen. Am selben Abend verkündete Bush junior der Nation von der heldenhaften Befreiungsaktion. 
Acht Tage später übergab das Pentagon den Medien ein angeblich bei der "Befreiungsaktion" gedrehtes Video.
Als am 9. April der Irakkrieg offiziell als beendet erklärt wurde, fuhren einige Journalisten (von der Los Angeles Times, 
Toronto Star, El País und von BBC World) nach Nassirija, um die vom Pentagon gegebene Darstellung zu überprüfen. 
Ihre Nachforschungen bei den irakischen Ärzten, die Jessica versorgt hatten, ergaben, daß die Verletzungen der
jungen Frau (ein Arm und ein Bein gebrochen, ein Fußknöchel verrenkt) nicht auf Schußwaffen zurückzuführen 
waren, sondern auf einen Unfall mit dem LKW, in dem sie gefahren war. Auch war sie nicht mißhandelt worden. 
Im Gegenteil, die Ärzte hatten alles getan, um sie bestmöglich zu versorgen. "Sie hatte viel Blut verloren", erzählte 
Dr. Saad Abdul Razak, "und brauchte dringend eine Bluttransfusion. Zum Glück haben einige Mitglieder meiner 
Familie dieselbe Blutgruppe wie sie: null positiv. So konnten wir genug Blut beschaffen. Ich denke, wir haben ihr 
das Leben gerettet."
Unter Lebensgefahr versuchten die Ärzte, Kontakt zu den amerikanischen Streitkräften aufzunehmen, um ihnen 
Jessica Lynch zu übergeben. Zwei Tage später fuhren sie ihre Patientin sogar in einem Krankenwagen in die Nähe 
der US-amerikanischen Linien. Aber die US-Soldaten eröffneten das Feuer und hätten ihre Heldin beinahe getötet. 
Im Morgengrauen des 2. April überraschten dann schwer bewaffnete Spezialeinheiten das Personal des Krankenhauses. 
Schon zwei Tage zuvor hatten die Ärzte den US-amerikanischen Streitkräften mitgeteilt, daß die irakische Armee sich 
zurückgezogen habe und sie Jessica Lynch gefahrlos abholen könnten.
Dr. Anmar Uday beschrieb die Szene dem BBC-Korrespondenten John Kampfner: "Es war wie in einem Hollywood-Film. 
Nirgendwo war ein irakischer Soldat, aber die amerikanischen Spezialeinheiten setzten ihre Waffen ein. Sie schossen 
wild um sich, und man hörte Explosionen. Sie riefen: Go! Go! Go! Der Angriff auf das Krankenhaus glich einer Show oder 
einem Actionfilm mit Sylvester Stallone."1
Die Szenen wurden mit einer Nachtsicht-Kamera aufgenommen. Der Kameramann war der Assistent von Ridley 
Scott, der bei den Dreharbeiten zu "Black Hawk Down" beteiligt war. Wie Robert Scheer von der Los Angeles Times 
berichtete, wurden die Bilder für den Schnitt in die Kommandozentrale der amerikanischen Streitkräfte in Katar 
geschickt und nach einer Prüfung durch das Pentagon in die ganze Welt ausgestrahlt.2
Udai und Kusai Hussein
Ein bißchen Skepsis dürfte auch helfen, sich klar zu machen, warum die Ausstellung der angeblichen Leichen und 
Fotos von den Köpfen der beiden Söhne Saddam Husseins, Udai und Kusai Hussein, keinerlei Beweis für deren Tod 
darstellen. Als Beweis hätte die Überprüfung der angeblichen DNA-Tests durch unabhängige Wissenschaftler genügt. 
Doch bei diesen DNA-Tests drängt sich bereits die erste Frage auf: Woher haben US-Wissenschaftler die erforderlichen 
Gegenproben, um die den beiden Leichen entnommenen Proben mit diesen zu vergleichen ? Konnten diese 
Wissenschaftler nachvollziehen, daß die ihnen zum Vergleich vorgelegten Proben und Gegenproben nicht zugleich 
den in Frage stehenden (oder einer beliebigen) Leichen entnommen wurden? 
Weiter: Warum sollen sich die beiden Hussein-Brüder ausgerechnet im Kurdengebiet aufgehalten haben? Ist es 
glaubwürdig, daß sich die Söhne Saddam Husseins, eines ausgewiesenen Fuchses im Wechseln seiner Verstecke, 
ausgerechnet in einer der größten Villen der Stadt Mosul versteckt hielten? Ist es glaubwürdig, daß sie sich aus 
einem nahegelegenen Supermarkt ausgewählte, teure Speisen kommen ließen wie in Berichten behauptet wird oder 
erinnert dies nicht eher an die künstlich gelegte Spur einer "Elefantenherde"? Ist es glaubwürdig, daß 200 Soldaten 
der Task Force 20 mit Hubschraubern und Raketen eingesetzt wurden, um 4 Personen festzunehmen, die ohne 
jegliche Gefahr für US-amerikanische Menschenleben eingeschlossen und durch Aushungern zur Aufgabe hätten 
gezwungen werden können? Ist es nicht auch denkbar, daß die Leichen Saddam Husseins und seiner Söhne bereits 
seit längerem auf Eis liegen, um mit der Suche nach diesen die andauernde Präsenz der USA im Irak rechtfertigen zu 
können?
Ich möchte durch diese Fragen keineswegs zu Spekulationen anregen. Sie sollen lediglich belegen, daß die Art der 
Präsentation nicht den geringsten Beweischarakter besitzt - auch wenn sich Journalisten (u.a. Korrespondenten von 
Reuters und al-Dschasira) bei der Leichen-Show überzeugen ließen. Bereits kurz nach der Show mußte ein Vertreter 
der US-Regierung zugeben, daß die "Gesichtspartien wiederhergestellt" worden waren und mit einer speziellen 
Modelliermasse nachgeholfen worden war. Die Gründe für diese Trophy-Show sind rein propagandistische.  
Diese Inszenierung hat ausschließlich Aussagekraft in Hinblick auf Charakter und Dummheit der US-Regierung.
 
Klaus Schramm
 
Anmerkungen: 
1 BBC London, 18. Mai 2003 
2 Los Angeles Times, 20. Mai 2003