22.07.2007

Ein Atomausstieg Deutschlands
wäre real möglich

Sechs abgeschaltete AKWs beweisen die Überkapazität

Statt der im Jahr 2000 von "Rot-Grün" als "Atomausstieg" gestarteten Farce mit zwei abgeschalteten Atomkraftwerken in sieben Jahren und dem 2003 freigegebenen Start des Atombombenreaktors Garching II, wäre in Deutschland ein realer Atomausstieg möglich. Selbst im härtesten Winter war die Überkapazität der deutschen Kraftwerke (35 GW) bei weitem höher als die addierte Kapazität der 17 Atomkraftwerke (21 GW). Zur Zeit sind sechs AKWs abgeschaltet. Viele wundern sich, daß es dennoch - entgegen der Propaganda der Atom-Mafia - zu keinen Engpässen gekommen ist. Selbst die Strompreise stiegen nicht wie dies unlängst der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Ludwig Georg Braun, angekündigt hatte.

Zur Zeit sind die Uralt-AKWs Krümmel (1983, 1316 MW), das AKW Brunsbüttel (1976, 806 MW), das AKW Biblis A (1974, 1225 MW), das AKW Biblis B (1976, 1300 MW), das AKW Unterweser (1978, 1350 MW) und das AKW Philippsburg II (1984, 1424 MW) abgeschaltet. Von den Konstrukteuren waren AKWs für eine Betriebsdauer von 20 bis 25 Jahren vorgesehen. Die derzeit laufenden 11 AKWs verfügen zusammen über eine Kapazität von 13.749 MW (Megawatt) - knapp 14 GW (Gigawatt). Dies bedeutet, daß über ein Drittel der deutschen AKW-Kapazität derzeit nicht zur Verfügung steht.

Bekanntlich verkaufen die vier großen, den deutschen Stommarkt beherrschenden Oligopolisten E.on, RWE, Vattenfall und EnBW unterm Strich mehr Strom ins Ausland als sie importieren. Der Netto-Strom-Export entspricht der Produktion von fünf deutschen AKWs. Selbst in der jetzigen Situation herrscht auf dem europäischen Strommarkt kein Mangel. Dies würde sich sonst augenblicklich in steigenden Preisen an der Leipziger Strombörse bemerkbar machen. Doch der aktuelle Preis - der allerdings nur für den Handel unter den europäischen Stromversorgern und nicht für EndkundInnen gilt - liegt sogar noch unter dem des vergangenen Jahres. So erreichte der Preis am Spotmarkt in den vergangenen sieben Tagen im Mittel einen Wert von 3,3 Cent pro Kilowattstunde und lag damit deutlich unter dem durchschnittlichen Spotmarktpreis des Jahres 2006 von 5,1 Cent. Im dritten Quartal 2006 kostete Strom im Mittel sogar 5,5 Cent.

All dies beweist, daß einzig allein die Profite zählen - und daß das Risiko eines Super-GAU wie in Tschernobyl für Leute, die mehr Geld verdienen als sie ausgeben können, keine Bedeutung hat.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe hierzu auch unsere Artikel:

      Japanisches AKW durch Erdbeben
      schwerer beschädigt als bisher bekannt (18.07.07)

      Beinahe-GAU oder Medien-GAU?
      Betrachtungen zum Unfall im AKW Krümmel (17.07.07)

      AKW Krümmel knapp an GAU vorbei
      Schnellabschaltung infolge des Brands (3.07.07)

      Informationen zum "Atom-Ausstieg"

 

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