11.11.2007

Protestfrühstück
beim AKW Fessenheim

"Terrorgefahr wird nicht ernst genommen"

Wiederholt haben Anti-AKW-AktivistInnen aus dem Elsaß, aus Baden und aus der Schweiz die französischen Behörden auf einen ungesicherten und über öffentliche Verkehrswege frei zugänglichen Dammweg auf der Ostseite des Atomkraftwerks Fessenheim hingewiesen. Zusammen mit mehreren Umweltschutzorganisationen wie Alsace Nature, dem BUND und dem NWA hatten sie in mehreren Schreiben, zunächst ohne damit an die Öffentlichkeit zu gehen, die Sperrung des Dammweges gefordert. Geschehen ist bislang nichts. Lediglich für die Dauer des Protestfrühstücks wurde der Dammweg von einem Streifenwagen der französischen Polizei verteidigt.

Protestfrühstück am AKW Fessenheim

Zentrale Forderung der nun am Samstag bei einem Protestfrühstück zusammengekommenen Anti-AKW-AktivistInnen bleibt laut Axel Mayer vom BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein die sofortige Abschaltung des Atomkraftwerks. Solange dies nicht erreicht ist, wollen sie den öffentlichen Druck erhöhen, indem sie die von der Politik ansonsten lautstark beschworene Gefahr von Terroranschlägen aufgreifen.

Erst kürzlich hatte der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble in Erwägung gezogen, ein entführtes Linienflugzeug samt Passagieren abzuschießen, falls es sich im Anflug auf ein AKW befinde. Nach öffentlich zugänglichen Informationen birgt ein Angriff mit panzerbrechenden Waffen von dem an das AKW grenzenden Dammweg ein ebenso großes Risiko. In seinem Redebeitrag wies Axel Mayer am Samstag darauf hin, daß solche Waffen auf dem Schwarzmarkt heute ohne weiteres für Terroristen zugänglich sind. Auf einem Lastwagen montiert und auf dem Dammweg in Position gebracht, könne nach dem Beschuß des Reaktordruckbehälters oder auch nur des Brennelemente-Lagers ein katastrophaler Unfall ausgelöst werden.

Unter dem Motto "Atom-Austieg selber machen" wurde zum Wechsel des Stromanbieters aufgerufen. Würden alle, die sich in Umfragen für einen Atom-Ausstieg aussprechen, zu einem Ökostromanbieter wechseln, müßten deutsche und französische AKWs umgehend mangels Nachfrage abgeschaltet werden.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      AKW Fessenheim: Arbeiter vor vier Tagen "leicht verstrahlt"
      Informationen dürftig und zeitverzögert (27.10.07)

      Laufzeit AKW Fessenheim bis 2017?
      100-Millionen-Euro-Investition (3.10.07)

      Störfall im AKW Fessenheim verschwiegen
      Laut 'TV Südbaden' bereits Anfang August (31.08.07)

      AKW Fessenheim mit schlechten Noten
      49 "Störfälle" im Jahr 2006
      Französische Atomaufsicht unzufrieden (5.07.07)

      AKW Fessenheim: 30 Jahre tödliche Gefahr (7.03.07)

 

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