18.10.2012

Pläne für Solarkraftwerk im südbadischen
Hohberg kommen voran

Freiflächen-Solaranlage
Ursprünglich sollte in Hohberg das größte Solarkraftwerk Süddeutschlands auf 35 Hektar Fläche entstehen. Jahrelang war das Projekt von den baden-württembergischen Planungsbehörden verzögert und auf die sprichwörtliche lange Bank geschoben worden. Laut Insider-Informationen steht nun für eine zwischenzeitlich um mehr als ein Drittel reduzierte Anlage die Genehmigung kurz bevor.

Insbesondere der Bau von Freiflächen-Photovoltaik-Kraftwerken wurde in Deutschland in den vergangenen Jahren immer stärker behindert. Im Falle Hohbergs wurde ein sogenannter Grünzug im Regionalplan vorgeschoben – eine Festlegung in der Flächennutzung, die ansonsten bei Begehrlichkeiten zur Ausweisung neuer Gewerbegebiete oder Neubau-Siedlungen problemlos und ohne Verzug gestrichen wird. Widersinnig ist diese Argumentation mit dem vorgeschobenen Naturschutz, zumal unter einer Anlage wie sie in Hohberg geplant ist, Rinder oder Schafe grasen können. Außerdem soll der Zaun, der das Areal umgibt nach den Standards von Naturschutzverbänden einen Bodenabstand von 15 Zentimeter lassen, damit Kleintiere wie etwa Igel das Gelände passieren können. Eine bestimmte Kräutereinsämung soll helfen, daß die vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart des Ameisenbläulings ein Refugium erhält und vieles andere mehr. Nun gibt es zumindest für das Projekt im südbadischen Hohberg Grund zur Hoffnung.

Die Investorengruppe, die sich bereit erklärt hatte, einen kleinen zweistelligen Millionenbetrag für die Finanzierung des Solarkraftwerks zur Verfügung zu stellen, wollte sich eigentlich spätestens im Juni 2012 von dem Projekt verabschieden. Infolge der in diesem Jahr von der Bundesregierung rigoros gekürzten Einspeisevergütungen für erneuerbare Energien ist das Projekt als Geldanlage kaum mehr interessant.

Die Anlage soll nun auf einem Streifen von1,6 Kilometern Länge und einer Fläche von 20 Hektar realisiert werden. In der Spitze könnte das Kraftwerk dann immerhin noch mehr mit als 10 Megawatt Leistung Strom produzieren. Hohbergs Bürgermeister Klaus Jehle, der sich schon immer für die Realisierung des Solar-Projekts eingesetzt hatte freut, sich über den erkennbaren Durchbruch. Zugleich bedauert er, daß es "so lange gedauert" hat.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

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