Zur heutigen Anhörung des Gentechnikgesetzes erklärte die agrarpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Linkspartei, Kirsten Tackmann, die "logische Konsequenz" einer nach ihrer Ansicht ungewissen Gefahrensituation bei der Agro-Gentechnik sei ein Gen-Moratorium. Zumindest müsse der Anbau von Gen-Mais gestoppt werden - "so lange, bis wir alle gesundheitlichen, ökologischen und landwirtschaftlichen Fragen beantwortet haben."
Damit ignoriert die Linkspartei die längst nachgewiesenen realen Schäden, die von der Agro-Gentechnik verursacht werden und hält sich ein Schlupfloch offen, um rechtzeitig vor einer erneuten Mitwirkung in Koalitionen zur früheren Pro-Gentech-Politik zurückkehren zu können. Bekanntlich hatte die "rot-rote" Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern die Gentech-Landwirtschaft protegiert und der umweltpolitische Sprecher der PDS in Sachsen-Anhalt hatte im April 2004 die Großversuche mit Gen-Pflanzen in Sachsen-Anhalt verteidigt und erklärt, seine Partei habe sich für eine "kritische Zustimmung zur Gentechnik" entschieden.
Es dürfte spannend werden zu beobachten, ob die Linkspartei ihrem Ja zu einem Gen-Moratorium konkrete Taten folgen läßt.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkung
Siehe auch unsere Artikel:
Ruft Seehofer ein Gen-Moratorium aus?
EU-Genehmigungsverfahren für Gen-Pflanzen soll gestoppt werden
(26.11.07)
Gen-Moratorium in Frankreich
Auch die EU bremst erstmals beim Gen-Mais (26.10.07)
Verbot von Gen-Mais MON 810
Folge des Augsburger Gerichtsurteils? (20.05.07)