3.09.2004

WWF sieht "Rot-Grün"
auf dem Holzweg

"Holz-Charta" offenbart Mißachtung der Wälder

Heute legt die "grüne" Ministerin Renate Künast eine "Charta für Holz" vor. Sie wird dazu erklären, diese diene dazu, die nachhaltige Nutzung von Holz in Deutschland zu stärken.

Doch inzwischen ist auch Umweltorganisationen wie dem WWF aufgefallen, daß die Erklärungen von "Rot-Grün" nicht das Papier wert sind, auf das sie gedruckt werden. Die Kriterien, die an eine "nachhaltige Forstwirtschaft" angelegt werden, sind so lasch, daß sie von der deutschen Forstwirtschaft ohne besondere Anstrengungen erfüllt werden können. Zudem - und dies ist angesichts der reihenweise aufgedeckten Import-Skandale1 von illegalem Tropenholz das größte Manko - werden weiterhin wirksamen Maßnahmen gegen diese Importe vermieden.

Auch die Behauptung der Pseudo-Umweltschützerin Künast, schon heute würden zwei Drittel der deutschen Wälder nachhaltig bewirtschaftet, weist der WWF deutlich als "Augenwischerei" zurück. Tatsächlich werden lediglich fünf Prozent der deutschen Wälder nach einigermaßen strengen und überwachten ökologischen Regeln bewirtschaftet. Selbst auf diesen Flächen ist der Pestizid-Einsatz in Ausnahmefällen erlaubt. Der WWF kritisiert zudem, daß das Wahlversprechen, die öffentliche Hand werde bei Vergaben selbst strenge Kriterien anlegen, und nur noch solche Holz- und Papierprodukte zulassen, die diese Kriterien erfüllen, offenbar längst vergessen ist - wie so viele Wahlversprechen von "Rot-Grün".

"Für die Exportländer von Holz und Holzprodukten zählt Deutschland zu den wichtigsten Märkten der Welt. Ein enormer Teil dieses Holzes stammt aus illegalem Raubbau in ursprünglichen Wäldern", erläutert WWF-Waldexpertin Nina Griesshammer. Vor diesem Hintergrund stellt die vorgelegte "Holz-Charta" der deutschen Bundesregierung ein Armutszeugnis aus. Laut WWF bezeugt sie ein "mangelndes Bewußtsein" für Deutschlands Verantwortung bei der Zerstörung wertvoller Wälder in Rußland, Finnland, Asien, Südamerika und Afrika. Der Begriff der Nachhaltigkeit ist unter "Rot-Grün" längst zu einer inhaltsleeren Phrase verkommen.

 

Klaus Schramm

 

Anmerkungen:

1 Siehe auch unsere Artikel

    'Robin Wood "überzeugt" Metro' (26.08.04)

    'Der Wald hat AIDS' (28.06.04)

    '"Rot-Grün" mitverantwortlich für Regenwald-Zerstörung auf Sumatra'
    (29.04.04)

    'WWF bescheinigt EU-Regierungen Komplizenschaft' (10.04.04)

    'Erneut Urwaldholz in deutschen Baumärkten' (12.03.04)

    'Urwald-Zerstörung im Kongo'
    Weltbank fördert gigantischen Kahlschlag / "Rot-Grün" mit beteiligt
    (8.03.04)

    '"Rot-Grün" mitschuldig an Tropenholz-Import' (13.02.04)

    'Auch "Rot-Grün" kann nicht länger leugnen:
    Dem Wald geht's immer schlechter' (12.12.03)

    'Waldsterben virulent' (29.08.03)

    'Tropenholz in Deutschland diesmal aus Indonesien' (26.06.03)

    'Afrikas Urwälder im deutschen Sägewerk' (4.06.03)

    'Gesetze schützen die Urwälder nicht' (12.04.03)

    'Hermes-Bürgschaften auch für Regenwaldzerstörung' (7.04.01)

 

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