7.10.2008

Auf ins Wendland!
Zwischen 7. und 10. November
Gorleben-CASTOR stoppen!

Nach den bislang vorliegenden Informationen wird der Gorleben-CASTOR in diesem Jahr zwischen Freitag, 7. November, und Montag, 10. November, in Deutschland unterwegs sein, um hochradioaktiven Müll aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague nach Gorleben zu transportieren. Gegen diese ausschließlich politisch motivierte Atommüll-Verschieberei, gegen ein Endlager in Gorleben und gegen den Weiterbetrieb von AKWs werden wieder viele tausend Menschen entlang der Transportstrecke auf die Straße gehen. Am Samstag, 8. November, ist eine Großdemo geplant.

Der von "Rot-Grün" verkündete "Atom-Ausstieg" sollte mit der Stilllegung des AKW Biblis A (vom Bundes-"Umwelt"-Ministerium "berechneter" Abschalt-Termin: 26. Februar 2007), des AKW Neckarwestheim I (1. Dezember 2008), des AKW Biblis B (31. Januar 2009) und des AKW Brunsbüttel (9. Februar 2009) nach und nach realisiert werden. Es zeichnet sich aber mittlerweile ab, daß deren Stilllegung bis hinter die Bundestagswahl im Herbst 2009 verschoben wird. Damit bestätigt sich die Skepsis von AtomkraftgegnerInnen, die bereits im Jahr 2000 den ausgehandelten Vertrag mit der Atom-Mafia als Bestandsgarantie gewertet hatten. Daß so auch die ältesten und katastrophenträchtigsten Atomkraftwerke ohne tatsächliche Beschränkung der Betriebszeit weiter wie Zeitbomben vor sich hin ticken, zeigt, daß es den Energie-Konzernen E.on, RWE, Vattenfall und EnBW allein um den Profit geht.

"Atomwirtschaft und Politiker in Bund und Land wollen das Moratorium aufkündigen und Gorleben zur Atommüllkippe machen, obwohl der dortige Salzstock als Endlagerstandort ungeeignet ist.", sagt Dirk Seifert, Energiereferent der Umwelt-Organisation 'Robin Wood'. "Die jüngsten Ereignisse in der Asse II zeigen, daß die Atomwirtschaft die enormen Gefahren nicht im Griff hat. Das dortige Atommüll-Lager mit seinen über 125.000 Fässern Atommüll droht schon nach 40 Jahren abzusaufen. Wie soll da einer glauben, in Gorleben seien die Abfälle für eine Million Jahre sicher?", so Seifert. Es sind dieselben WissenschaftlerInnen, die Asse II wider besseres Wissen einen "Persilschein" ausgestellt haben und die auch ein Endlager Gorleben als sicher bezeichnen.

Seit Juni 2007 sind die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel - angeblich wegen Reparaturarbeiten - vorübergehend abgeschaltet. Dies beweist, daß für die Stromversorgung Deutschlands keineswegs 17 Atomkraftwerke benötigt werden. Zudem wächst von Jahr zu Jahr der Exportüberschuß. In den vergangenen zwölf Monaten arbeiteten zwei der am Netz verbliebenen fünfzehn Atomkraftwerke allein für den Export. Allein die beiden vollständig abgeschriebenen Atomkraftwerke Biblis A und Neckarwestheim I verschaffen den Beteiber-Konzernen einen Profit von zwei Millionen Euro pro Tag.

Und nach der kommenden Bundestagswahl kann eine beliebig zusammengesetzte Bundesregierung einen "Atom-Ausstieg" für das Jahr 2012 versprechen und das Spiel - wie es schon in Schweden seit 1980 exerziert wird - wiederholen. Allein eine starke Anti-Atom-Bewegung kann ein Endlager in Gorleben verhindern und den Atom-Ausstieg erzwingen.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      2009 kein CASTOR nach Gorleben?
      Neue CASTOR-Behälter für radioaktiven Müll ohne Genehmigung
      (29.04.08)

      CASTOR-Behälter angeblich
      sicher ohne Falltests (6.02.05)

      sueddeutsche-online ahnungslos
      Castor-"Information" ohne jede Sachkenntnis (4.01.05)

      Castor-Gutachten offenlegen
      BI Lüchow Dannenberg zweifelt an Gutachten
      zur Sicherheit bei Terror-Angriffen (28.04.04)

      Offenbarungseid der Castor-Technologie
      Betrifft: BLG zum Druck im Castor (28.04.01)

 

neuronales Netzwerk