4.07.2007

Die BI Schacht Konrad
weitet den Kampf aus

Zahlreiche Aktionen gegen Atommülldeponie

Nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig von Anfang April1 hatte Atom-Minister Sigmar Gabriel, der sich in seinem Wahlkreis Salzgitter immer als Gegner der Deponie für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll ausgab, erklärt, die Auseinandersetzung um Schacht Konrad sei beendet. Doch die Anti-Atom-Bewegung weitet nun den Kampf aus: Am heutigen Mittwoch lädt das 'Bündnis Salzgitter gegen Konrad' zu einer Mahnwache ein. Für Samstag ist ein Sternmarsch aus den umliegenden Dörfern und Stadtteilen zum Schachtgelände angekündigt. Und am Samstag, 13 Oktober, soll in Salzgitter eine Groß- Demo stattfinden, zu der bundesweit mobilisiert wird.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die IG Metall mit einer symbolischen Aktion in der Innenstadt von Salzgitter die Folgen eines Atomunfalls ins Bewußtsein gerufen. "Die Einlagerung von Atommüll in Schacht Konrad ist immer noch zu verhindern", heißt es in einer Erklärung des Bündnisses, in dem die IG Metall stark vertreten ist. So initiierte die Gewerkschaft eine Spendenkampagne, um die Klagen gegen Schacht Konrad finanziell abzusichern. Während eines Aktionstages gegen die Atommüll-Deponie legten Tausende Stahl- und MetallarbeiterInnen aus der Region stundenweise die Arbeit nieder. Vor Betrieben, so auch vor dem VW-Werk in Salzgitter, fanden Kundgebungen statt. Die TeilnehmerInnen ließen Luftballons mit der Aufschrift "Kein Atommüll im Schacht Konrad" steigen. Wenig später protestierten vor dem Verwaltungsgebäude des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter erneut mehrere tausend IG-MetallerInnen gegen Schacht Konrad.

Die GewerkschafterInnen halten die Inbetriebnahme von Schacht Konrad in der Industrieregion Salzgitter für unverantwortlich. Die Atommüll-Deponie könne "verheerende Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung" haben. Ausdrücklich warnen die GewerkschafterInnen aber auch vor einer Gefährdung der Gesundheit der in der Region lebenden Menschen durch radioaktive Strahlung und vor der Gefahr schwerer Unfälle bei Atommüll-Transporten. Daß sich GewerkschaftenInnen so eindeutig gegen Atomkraft positionieren, ist keineswegs selbstverständlich. In der Vergangenheit standen sich ArbeiterInnen-Organisationen und Atomkraft-GegnerInnen oft unversöhnlich gegenüber. Noch heute ist die IG BCE ein Refugion für Atomenergie-Fans.

In dem fast 25 Jahre dauernde Genehmigungsverfahren für ein Atommüll-Lager in dem ehemaligen Eisenerz-Bergwerk Schacht Konrad wurde weder dessen Langzeitsicherheit noch die Gefahr eines Terroranschlages ernsthaft untersucht. Im benachbarten Bergwerk Asse II war es in den letzten Jahren zu einem zunehmenden Wassereinbruch gekommen. Dennoch schmetterte das Bundesverwaltungsgericht Leipzig die Klagen gegen die Atommüll-Deponie ab.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

1 Siehe hierzu auch unseren Artikel:

      Niederlage im Kampf gegen Schacht Konrad
      Gericht gibt Atom-Mafia recht (3.04.07)

 

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