Manager kaufen Aktien auf
Eine alte Börsenregel besagt:
"Greife nie in ein fallendes Messer." Entgegen dieser Regel nutzen Top-Manager weltweit das Börsen- beben, um sich im großen Stil mit Aktien "ihrer" Unternehmen einzu- decken. Ein Teil der ExpertInnen wertet dies als deutliches Vertrauens- signal, ein anderer als ein Zeichen dafür, daß für die große Zahl an Stützungskäufen nicht mehr genügend Strohmänner zur Verfügung stünden.
So viele Aktien wie während der seit dem 27. Juli mehr und mehr um sich greifenden Kreditkrise haben Vorstände, Aufsichtsräte und ihre Familien seit Mai 2003 nicht mehr gekauft - das besagt zumindest das Insider-Barometer, das vom Forschungsinstitut Fifam für das 'Handelsblatt' erstellt wird. Es stieg zuletzt auf 154 Punkte. Das ist das höchste Niveau seit Mai 2003. Damals rutschten die Aktienindizes infolge des Irak-Kriegs nach unten, in der Folgezeit jagte dann ein Rekordhoch das nächste. Ob sich dies noch einmal wiederholt, wird sich noch in diesem Monat erweisen.
Der Kaufrausch sei ein klares Zeichen für das Vertrauen in die Börse, heißt es bei der Fifam. Dafür spricht dem Forschungsinstitut zufolge auch eine andere Tatsache: Kein einziger Firmen-Insider habe Aktien "seines" Unternehmens verkauft - das habe es bisher noch nicht gegeben, berichtet das 'Handelsblatt'. In den USA haben Top-Manager der jüngst heftig unter Druck geratenen Finanzbranche sogar so viele Aktien gekauft wie zuletzt 1995.
Der "Optimismus" der Manager widerspricht der Lageeinschätzung nicht weniger Analysten und Wirtschaftswissenschaftler. Immer mehr Stimmen werden laut, die vor einer Rezession in den USA in Folge der Börsenkrise warnen. Viele andere erklärten, die Talfahrt der Börsen sei noch nicht zu Ende. Auch der frühere Chefvolkswirt der Weltbank, Joseph Stiglitz, erklärte am 30. August, er halte einen längeren Wirtschaftsabschwung in den USA für möglich.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
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