10.11.2009

Dokumentation

Der Völkermord in Darfur
ist ein Mythos

Es geht um die reichen Ölvorkommen des Sudan

Die Propaganda um den angeblichen Völkermord im Darfur, einer Region im Westen des Sudan, war nun für etliche Monate verstummt. Im März dieses Jahres hatte der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag entgegen allem Druck, der auf ihn ausgeübt wurde, festgestellt, daß keine Beweise für die Anschuldigung vorliegen, im Darfur sei von der sudanesischen Regierung Gewalt in der Dimension eines Völkermords verübt worden.

Nun wird die Anschuldigung des Völkermords über Bande wieder ins Spiel gebracht: Auf den vorderen Seiten der Mainstream-Medien wird der USA-hörige türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan, der von sich selbst behauptet, Muslim zu sein, mit einer geradezu skurilen Äußerung zitiert. Erdogan verkündete, was immer im Darfur geschehen sei, es könne schon deshalb unmöglich Völkermord sein, weil Muslime unfähig zum Völkermord seien. Schlichte Gemüter werden nun messerscharf daraus schließen: Aha, also war es Völkermord im Darfur!

Es ist deshalb nach wie vor sehr wichtig, über die Hintergründe zu berichten. Wir dokumentieren hierzu einen aktuellen Artikel des unabhängigen Journalisten Thomas C. Mountain. Wichtig ist es, auch immer wieder darauf hinzuweisen, aus welchen Gründen die USA und europäische Regierungen in Afrika unter dem Vorwand eingreifen, eine "humanitäre Katastrophe" müsse verhindert werden. In all den afrikanischen Ländern, in denen (zunächst "humanitär", dann nach Möglichkeit kriegerisch oder mit der Installation eines genehmen Regimes) interveniert wird, geht es um reiche Bodenschätze. Aus Ländern, die ökonomisch uninteresant sind oder wo bereits genehme Regimes intalliert sind, wird selbst über die größten Verbrechen kaum berichtet.


Thomas C. Mountain

Der Völkermord in Darfur ist ein Mythos

Mitte 2003 habe ich als einer der ersten westlichen Journalisten über die Probleme in West-Sudan / Darfur geschrieben. Ich lebe seit Jahren hier in Asmara [1] Seite an Seite mit Vertretern des Widerstands in Darfur und andern Teilen des Sudans, und meine Recherchen haben keinen Beleg für Völkermord erbracht. Zwar wurde und wird von Äthiopien Völkermord an den Somaliern in Äthiopien begangen, in Darfur jedoch liegt kein Völkermord vor.

Beginnen wir mit einem Vergleich der beiden Fälle, zuerst Darfur, danach das äthiopische Ogaden.

Die Flüchtlinge im Darfur-Konflikt waren und sind die Adressaten einer der größten und effizientesten Unterstützungskampagnen der Geschichte.

Im Gegensatz dazu ist die Hilfe für die Somalis im äthiopischen Ogaden, so gering sie von Anfang an war, jetzt in fast ganz Ogaden seit mehreren Jahren ausgelaufen, trotz einer der schlimmsten Trockenperioden in der Geschichte.

Darfur hat seit Jahren vor Ort internationale Polizeikräfte, die mit sudanesischen Sicherheitskräften zusammenarbeiten, und nahezu alle Gewalt ist versiegt.

Im Ogaden haben äthiopische Todesschwadronen, durch westliche "Hilfe" finanziert, den größeren Teil der vergangenen zehn Jahre damit verbracht, Mord und Chaos im Lande zu verbreiten. Vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz bis zu den Ärzten ohne Grenzen wurde fast jeder ausgewiesen, und von diesem Völkermord wurde in den westlichen Medien fast gar nicht berichtet, geschweige denn von der Rolle des Westens bei der Finanzierung des äthiopischen Regimes [2]. Man vergleiche das mit der Sättigung der westlichen Medien durch die "Save-Darfur"-Propagandakampagne [3]: Die geprüfte und bewährte goldene Regel zu fragen, von wo nach wo das Geld fließt, muß angewendet werden, um zu klären, was wirklich vorgeht.

Der Darfur-Völkermord-Mythos wurde von westlichen "Menschenrechts"-NGOs verbreitet, die Dutzende, vielleicht Hunderte von Millionen Dollar gesammelt haben unter der Rubrik "Genug" und "Völkermord verhindern". Die Behauptung eines Völkermords beruht auf Schätzungen über Getötete, deren Zahl sich schnell erhöhte, als die Dollars hereinzufließen begannen. Zuerst waren es 100.000, dann 200.000, dann 300.000 und schließlich - eine so aberwitzige Behauptung, daß sogar der britische Regierungswachhund sie nicht mehr sendete - sollen 400.000 Menschen Opfer des Völkermords im Darfur geworden sein. Keiner der Darfur-Vertreter, die ich hier in Asmara gesprochen habe, hat den westlichen Zahlen je irgendeine Glaubwürdigkeit bescheinigt. Tatsächlich fast alle hier am Horn von Afrika, zumindest die, die nicht vom Westen bezahlt werden, sie alle stimmen darin überein, daß die Zahl der Gewaltopfer in West-Sudan in den Zehntausenden liegt, eine tragische Zahl, aber weit übertroffen von dem, was in Somalia und Ogaden erlitten wurde, wo tatsächlich ein Völkermord stattfindet.

Heute wird die humanitäre Lage in Somalia dort, wo noch Helfer arbeiten, als die schlimmste auf der Welt bezeichnet (und angesichts dessen, was mit den Tamilen in den Konzentrationslagern von Sri Lanka geschieht, bedeutet das viel). Nebenan, im äthiopischen Ogaden, gibt es passenderweise außer in ein paar Städten fast keine Hilfsorganisationen, die das bezeugen könnten, was so schlimm oder eher schlimmer ist als in Somalia. Doch was erfahren wir von denen, die soviel Zaster für leidende Afrikaner einsammeln, über den wahren Völkermord in Ogaden?

Wie ich bereits sagte, habe ich Mitte 2003 das erste Mal darüber geschrieben, was meiner Meinung nach im Sudan und in Äthiopien passiert. Sudan hat schätzungsweise etwa zwei Millionen Tötungen während seines jahrzehntelangen Bürgerkriegs zwischen dem Norden und dem Süden erlitten. Nach vielen Jahren harter Arbeit ist langsam, fast kriechend, Frieden im Sudan eingekehrt, wobei die Grundlage in Verhandlungen hier in Asmara erarbeitet wurde. Im Gegensatz dazu verlangt die Save-Darfur-Bande welches Aktionsprogramm? Eine westlich angeführte militärische Invasion und Besetzung à la Irak und Afghanistan. Wer bei Verstand ist, muß angesichts einer halben Million oder mehr Toter im Irak und in Afghanistan dank westlichen militärischen "Eingreifens" schließen, daß westliche Soldaten im Sudan nichts anderes tun werden als den Frieden zu zerstören, der in den vergangenen Jahren so mühevoll aufgebaut wurde, und noch mehr Leid zuzufügen.

Während der Frieden sich im Darfur verlangsamt durchsetzt, ist er im Ogaden seit langem verblaßte Erinnerung. Krieg, Hungersnot und Krankheit verbreiten sich in Ogaden, eine Lage, die immer mehr zur Normalität in wachsenden Teilen Äthiopiens wird. Während die westlichen Hausierer mit ihrem Save-Darfur-Unsinn Abermillionen Dollar scheffeln, haben die Sudanesen den Frieden ausbrechen sehen. Die Äthiopier dagegen, die unter einem Regime leiden, das der größte Empfänger westlicher Hilfe in Afrika ist, blicken in eine Zukunft wachsender ethnischer und religiöser Konflikte, und schlimmer noch, laufender Völkermordprogramme. Die sich entwickelnden Probleme in Äthiopien können ausnahmslos auf den Westen zurückgeführt werden, hauptsächlich auf die USA. Der Westen, besonders die USA [4], sind wild entschlossen, Afrika in einem Krisenzustand zu halten, um es besser ausbeuten zu können. Und die Save-Darfur-Lobby ist Feuer und Flamme dafür, mehr Gewalt nach Afrika zu bringen unter der Maske "humanitärer Intervention", während wenig von den Dutzenden Millionen, die sie einsammeln, jemals die Sudanesen erreicht, für die die Millionen gedacht waren.

Den Völkermord-Mythos über Darfur zu sprengen, ist seit langem überfällig. Wenn Menschen in den westlichen Industriestaaten Afrika wirklich helfen wollen, dann müssen sie aufhören, an die Save-Darfur-Betrüger zu spenden und anfangen, Rechnungslegung über die Dutzende von Milliarden westlicher Hilfe zu verlangen, die einen wirklichen Völkermord im äthiopischen Ogaden finanzieren.

Damit Sie mehr darüber erfahren, was wirklich vorgeht an offenbar zunehmender Gewalt am Horn von Afrika, ebenso wie in der Oase des Friedens und der Ruhe hier in Asmara, halten Sie Kontakt zu Onlinejournal.com mit seinen Nachrichten und Ansichten, die die sogenannte freie Presse des Westens nie liefern wird.

Mehr Informationen bei thomascmountain at yahoo dot com

Quelle: Thomas C. Mountain: Busting the Darfur genocide myth. Online Journal Contributing Writer Nov 5, 2009, 00:28

Übersetzung: T. I. Steinberg, 9. November 2009.
(Dank an Schmidt- Polyglott)

Anmerkungen des Übersetzers

[1] Asmara, auch Asmera, ist die Hauptstadt von Eritrea, 650.000 Einwohner

[2] German Foreign Policy und Knut Mellenthin in der jungen Welt und Schattenblick haben mehrfach berichtet.

[3] Siehe die weiteren Beiträge auf SteinbergRecherche unter Sudan. Gegenwärtig spielen Zionisten den behaupteten Völkermord in Darfur gegen den Goldstone-Bericht über die Kriegsverbrechen in Gaza aus. Die UN-Menschenrechtskommission solle sich statt um Israel lieber um das angebliche Großverbrechen in Darfur kümmern. Besonders eifrig ist Henryk M. Broder.

[4] Die Bundesregierungen verschiedener Couleur waren und sind auf äthiopischer Seite stark beteiligt, siehe Anmerkung [2]

URL dieses Beitrags:
http://www.steinbergrecherche.com/sudan.htm#Mountain

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel

      Haftbefehl für das Öl des Sudans
      Keine Beweise für Völkermord (4.03.09)

      Interventionismus oder Souveränität?
      Die (energie-)wirtschaftlichen Interessen der Global Player (1.06.06)

      Deutsche Bundesregierung will weiter im Sudan zündeln (9.01.05)

      Friedensabkommen im Sudan unterzeichnet (31.12.04)

      Sudan: Bundestag beschließt Platz an der Sonne (26.11.04)

      Sudan: Lügen für den Krieg (9.08.04)

      Neue Runde im Propagandakrieg gegen den Sudan (24.07.04)

      Das "humanitäre" Interesse am Sudan
      gilt den Bodenschätzen (4.06.04)

 

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