8.07.2004

Etwas Positves beim Urwaldschutz

Auf Druck der Umweltschutz-Organisation 'Robin Wood' hat die Einzelhandels-Kette 'Edeka' den Ausstieg aus dem Geschäft mit Tropenholz-Möbeln erklärt.

Immer wieder wurde in Deutschland durch verschiedene Umweltschutz-Organisationen die Verwendung von Tropenhölzern aufgedeckt1 - so auch bei 'Edeka' im Frühjahr 2004, als 'Robin Wood' Tropenholzmöbel aus Vietnam im Sortiment der 'Edeka'-Märkte fand. Jedem einzelnen Exemplar der Merantiholz-Gartenmöbel lag ein "ITTO-Zertifikat" bei. Das Kürzel steht für International Tropical Timber Organisation. Diese Organisation wurde zur Förderung des Tropenholzhandels gegründet und zertifiziert keineswegs irgendwelche Produkte, so 'Robin Wood'.

'Robin Wood' nahm Kontakt zur Geschäftsleitung von 'Edeka' auf und hatte Erfolg: Die 'Edeka' Zentrale versichert schriftlich, daß Gartenmöbel aus Indonesien und Vietnam aus dem Verkauf genommen und die Lagerbestände nicht mehr ausgeliefert werden.

Doch damit hat 'Edeka' erst einen Teil der Umwelt-Forderungen erfüllt: 'Robin Wood' hatte in den letzten Monaten "no name"-Kopierpapier, das in den zu 'Edeka' gehörenden E-Centern verkauft wird, untersuchen lassen. Die Faseranalyse ergab, daß das untersuchte Papier "mixed tropical hardwood" enthält, also Zellstoff aus tropischen Naturwäldern. Daraufhin informierte 'Robin Wood' 'Edeka' im Mai dieses Jahres darüber, wie dramatisch es sich auswirkt, wenn die letzten Regenwälder dieser Erde zu Zellstoff zerkocht werden und forderte das Unternehmen auf, sein gesamtes Papiersortiment zu überprüfen...

 

Frank Bayer

 

Anmerkung:

1 Siehe auch folgende Artikel

    Tropenholz in Deutschland - diesmal aus Indonesien (26.06.03)

    "Rot-Grün" mitschuldig an Tropenholz-Import (13.02.04)

    Urwald-Zerstörung im Kongo (8.03.04)

    Erneut Urwaldholz in deutschen Baumärkten (12.03.04)

    WWF bescheinigt EU-Regierungen Komplizenschaft (10.04.04)

 

neuronales Netzwerk