5.03.2009

Feuer in japanischem AKW

Ein Arbeiter verletzt

In dem derzeit heruntergefahrenen Block 1 des japanischen Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa ist es zu einem Brand in einer Kühlpumpe gekommen. Nach offiziellen Angaben wurde ein Arbeiter verletzt. Das mit einer nominellen Gesamtleistung aller sieben Reaktorblöcke von über 8.00 MW größte AKW der Welt liegt in der nordwestjapanischen Provinz Niigata. Es war bei einem starken Erdbeben am 16. Juli 2007 beschädigt worden und ist seither außer Betrieb.

Es ist bereits das achte Mal seit dem Erdbeben, daß in dem AKW Kashiwazaki-Kariwa ein Feuer ausbrach. Die örtliche Feuerwehr hatte die Betreiber im vergangenen Jahr dringend aufgefordert, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen. Ursache soll diesmal ein Lösungsmittel gewesen sein, das der verletzte Arbeiter in dem Werk benutzen wollte, hieß es. Der Brand konnte laut Angaben des Betreibers Tokyo Electric Power nach etwa 90 Minuten gelöscht werden. Es sei keine Radioaktivität ausgetreten, hieß es. Der Vorfall ereignete sich zu einem für den Betreiber ungünstigen Zeitpunkt, da er gerade versucht, eine Genehmigung der örtlichen Behörden zum Wiederanfahren eines Teils des Atomkraftwerks zu erlangen. Im vergangenen Monat hatte die Atomaufsichtsbehörde dem Betreiber Tokyo Electric (TEPCO) grünes Licht gegeben, Block 7 für Testdurchläufe wieder in Betrieb zu nehmen.

Bei dem Erdbeben der Stärke 6,8 im Juli 2007 mit mehr als zehn Toten war in dem Atomkraftwerk ein Feuer ausgebrochen und eine angeblich geringe Menge radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer gelangt. Erst vor wenigen Wochen konnte einer der sieben Reaktoren wieder ans Netz gehen. Japans Vize-Industrieminister Harufumi Mochizuki wurde am Donnerstag mit den Worten zitiert, es sei "äußerst bedauerlich", daß in dem Atomkraftwerk schon wieder ein Feuer ausgebrochen sei. Laut Vizeminister Mochizuki dürfte der erneute Brand aber keine Auswirkungen auf das Genehmigungsverfahren zur Wiederinbetriebnahme haben.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

    Brand im weltgrößten AKW
    Seit Juli wegen Erdbeben-Schäden
    auf unabsehbare Zeit abgeschaltet (20.09.07)

    Japanisches AKW durch Erdbeben schwerer beschädigt
    als bisher bekannt
    Über 50 Prozent mehr Radioaktivität ausgetreten (18.07.07)

    Erdbeben verursachte Unfall in japanischem AKW
    Radioaktives Wasser trat aus (16.07.07)

    Schweres Erdbeben erinnert an
    AKW-Stilllegung vor einem Jahr (26.03.07)

    Japan: AKW Shika abgeschaltet
    Gericht erkennt auf mangelhafte Erdebebensicherheit (25.03.06)

    11 AKWs in Japan abgeschaltet
    Zweiter japanischer Strom-Konzern muß Konsequenzen ziehen
    (14.08.04)

 

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