12.10.2007

Pseudo-Grüne Renate Künast
verunglimpft afghanische
Frauenrechtlerin Malalai Joya

In der Debatte des Deutschen Bundestags um die Verlängerung des Einsatzes der Bundeswehr im Afghanistan-Krieg verunglimpfte die Vorsitzende der Fraktion der "Grünen", Renate Künast, die afghanische Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin Malalai Joya. Diese hatte in den vergangenen Wochen Deutschland besucht und von der katastrophalen Situation der Frauen- und Menschenrechte in Afghanistan berichtet.1 Als authentische Stimme der Mehrheit der afghanischen Bevölkerung blieb ihr die Möglichkeit versagt, im Bundestag zu sprechen.

Künast rechtfertigte in ihrer Rede im Bundestag den Ausschluß von Malalai Joya im Mai dieses Jahres aus dem afghanischen Parlament. Nachdem sie bereits 2003 aus der Loya Jirga (verfassungsgebende Versammlung) ausgeschlossen worden war - sie hatte auf die Anwesenheit von Warlords und Kriminellen hingewiesen - setzte sich Malalai Joya unter Lebensgefahr für die Rechte von Frauen und gegen Warlords und islamische Fundamentalisten ein. Bei den Parlamentswahlen 2005 wurde sie in der Provinz Farah mit der zweithöchsten Stimmenzahl gewählt und erhielt ein Mandat. Grund ihres erneuten Ausschlusses aus dem afghanischen Parlament war dieselbe Aufrichtigkeit, die vor nun über 17 Jahren noch die Beiträge der GRÜNEN im Deutschen Bundestag ausgezeichnet hatte - in einer Zeit, bevor Fischer, Künast, Kuhn und Co diese Partei kaperten.

Mit der Diffamierung von Malalai Joya im Bundestag betreibt Renate Künast nicht nur das Geschäft der Fundamentalisten, die der afghanischen Politikerin nach dem Leben trachten, sondern betreibt zugleich das Geschäft der US-Regierung und ihres Marionetten-Präsidenten Hamid Karzai. Künast hilft so beim Versuch mit, den Wunsch der Mehrheit der AfghanerInnen nach einem Ende des Blutvergießens und der Besetzung des Landes, unhörbar zu machen. Mit ihrer von Beginn an vehementen Unterstützung des Afghanistan-Kriegs steht sie mit all jenen in Reih und Glied, denen afghanisches Blut von den Händen tropft.

Renate Künast versuchte, Malalai Joya die Glaubwürdigkeit abzusprechen. Sie berief sich auf Gespräche mit Frauen im afghanischen Parlament, die allesamt entsetzt über die Darstellung Malalai Joya gewesen seien. Künast stützt sich dabei allein auf das Vorurteil, daß Mehrheit im afghanischen Parlament zugleich höhere Glaubwürdigkeit bedeute.

Das Verhalten Künasts wirft ein grelles Licht auf die Glaubwürdigkeit ihrer Darstellung, bei der militärischen Beteiligung an ISAF gehe es Deutschland um die Rechte der afghanischen Frauen oder den Aufbau der Demokratie. Die in den letzten Wochen auch in Berlin von Malalai Joya geschilderte Situation in Afghanistan steht in eklatantem Widerspruch zu den offiziellen Erfolgsmeldungen, mit denen die BefürworterInnen des Afghanistan-Kriegs heute im Bundestag Stimmung zu machen versuchten.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Frauen werden als Währung gehandelt
      Ungebrochene Warlord-Kultur in Afghanistan
      Rede von Malalai Joya (6.10.07)

      Afghanische Politikerin Malalai Joya fordert
      Änderung der US-amerikanischen und deutschen Politik (20.09.07)

      Afghanistan: Raubzug ohne Rücksicht
      Mohnernte liefert neuen Drogenrekord (27.06.07)

      Deutsche Soldaten in Afghanistan zeigen ihr wahres Gesicht
      Der Skandal ist die militärische Normalität (25.10.06)

      Medica Mondiale bestätigt: Der Afghanistan-Krieg
      brachte keine Verbesserung für die Lage der Frauen (24.08.04)

      Rechtfertigung für Afghanistan-Krieg
      läßt auf sich warten (27.05.04)

      B-T-C Baku-Tbilissi-Ceyhan
      Gezerre um das eurasische Pipeline-Netz (7.08.03)

      Afghanistan - Eine Bilanz der "Befreiung" (23.05.03)

      Anklagepunkte zur Amtsenthebung (Impeachment)
      gegen US-Präsident George W. Bush (10.03.03)

      Krieg ist Frieden (28.11.01)

 

neuronales Netzwerk