17.04.2009

Drei Anti-AKW-Demos
zum Tschernobyl-Tag:

Krümmel, Münster, Neckarwestheim

Am 23. Jahrestag der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl, am Sonntag, 26. April, findet 30 Kilometer südlich von Hamburg vor dem AKW Krümmel eine Demonstration für die die endgültige Stilllegung des Schrottmeilers und den sofortigen Atom-Ausstieg statt.

Das von Vattenfall und E.on betriebene Atomkraftwerk Krümmel gehört - zusammen mit Brunsbüttel, Neckarwestheim und den beiden Reaktorblöcken in Biblis - zu den störanfälligsten Atomkraftwerken in Deutschland. Seit seiner Inbetriebnahme im September 1983 bis Ende September 2008 hat es dort insgesamt 313 Störfälle gegeben. Wiederholt musste das AKW Krümmel monatelang außer Betrieb genommen werden. Nun steht es seit dem 28. Juni 2007 - also seit rund 22 Monaten - still. Damals war es wegen des Brands eines Transformators zu einem Beinahe-GAU gekommen.1

"Vattenfall und E.on spielen russisches Roulette mit unserer Sicherheit", sagt Dirk Seifert, Energiereferent der Umwelt-Organisation 'Robin Wood'. "Über 300 Störfälle allein im AKW Krümmel und wiederholt nur durch Zufall entdeckte Mängel zeigen, wie unzureichend das Sicherheitskonzept in Krümmel ist. Krümmel ist eines der gefährlichsten AKWs in Deutschland und gehört für immer abgeschaltet."

Die Demo vor dem AKW Krümmel beginnt um 14 Uhr mit Kundgebung und Kulturprogramm. Vorab ist eine Radtour ab 12.30 Uhr vom Alten Bahnhof Bergedorf / Neuer Weg (Frascatiplatz) geplant. 13.30 Uhr ist Zwischenstation in Geesthacht vor der Post. Außerdem wird eine Eisenbahn-Sonderfahrt um 13.00 Uhr ab Alter Bahnhof Bergedorf über Boernsen - Escheburg - Geesthacht bis vor das AKW Krümmel angeboten zum Sonderpreis von 5 Euro für Hin- und Rückfahrt und Gratismitfahrt von Kindern. (Anmeldung erforderlich) Eine weitere Radtour ist ab Lüneburg, Start 10.30 Uhr vom Park an der Reichenbachbrücke geplant. Per Bus ist eine Anreise von Uelzen über Lüneburg nach Krümmel möglich. (Kosten ab Uelzen: 8 Euro pro Person)

Am Samstag, 25. April, findet eine Demonstration in Münster statt.

Die Auftaktkundgebung ist für 11 Uhr auf dem Hindenburgplatz (zwischen Frauenstraße und Schloß) geplant. Bereits um 10.15 Uhr startet ein Fahrradkorso ab Hauptbahnhof, der über den Ludgerikreisel zum Hindenburgplatz fahren wird.

Ein Demonstrationszug soll gegen 11.45 Uhr durch die Innenstadt von Münster gehen. Für 13 Uhr ist eine Abschlußkundgebung auf dem Prinzipalmarkt vorgesehen.

Am Sonntag, 26. April, beginnt um 14 Uhr eine Demonstration vor dem AKW Neckarwestheim, Parkplatz Tor 1 unter dem Motto: "Tschernobyl mahnt: Sofortige Stillegung aller Atomanlagen! - 100 Prozent erneuerbare Energien sind möglich!"

Block I des AKW Neckarwestheim ging bereits im Juni 1976 in Betrieb. Laut einem vom Bundes-"Umwelt"-Ministerium veröffentlichten "Fahrplan" für den im Jahr 2000 verkündeten "Atom-Ausstieg" hätte Block I bereits am 1. Dezember 2008 abgeschaltet werden sollen. Doch davon war in den vergangenen vier Monaten in den Mainstream-Medien nicht die Rede.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

1 Siehe hierzu auch unsere Artikel:

      AKW Krümmel knapp an GAU vorbei
      Schnellabschaltung infolge des Brands gefährdete Reaktor (3.07.07)

      Abgeschaltetes AKW Krümmel mit "normalen" Pannen
      War "AKW-Tuning" Ursache des Beinahe-GAU am 28. Juni?
      (28.12.07)

      AKW Krümmel und AKW Brunsbüttel seit 20 Monaten außer Betrieb
      Was steckt dahinter? (13.02.09)

      "Black Box" für Atomkraftwerke?
      Audioüberwachung für AKW Krümmel angeordnet (25.02.09)

      Der deutsche "Atomausstieg"
      Folge 2 der Info-Serie 'Atomenergie'

 

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