30.10.2004

Chemie im Blut von Kindern

Eine aktuell von der Umweltschutzorganisation WWF veröffentlichte Studie "Contaminated: the next generation" hat zu Tage gebracht, daß Kinder durchschnittlich eine höhere Konzentration an Chemikalien insbesondere bestimmter, neuartiger Chemikalien wie bromierter Flammschutzmittel und perfluorierter Chemikalien im Blut haben als noch ihre Eltern und Großeltern.

Dies ist um so bedenklicher als es sich dabei um Chemikalien handelt, die im Körper und in der Umwelt äußerst langsam abgebaut werden und sich daher im Laufe eines Lebens im Organismus stetig zu höheren Konzentrationen anreichern. Aus der generationenübergreifenden Studie geht zudem hervor, daß Kinder schon im Alter von neun Jahren nicht nur einen Cocktail gefährlicher Chemikalien im Blut haben, sondern zudem bereits in höheren Konzentrationen als die vorangegangenen Generationen.

Unter den ermittelten Chemikalien befinden sich Substanzen wie Perfluoroktansäure (PFOA), die erst im Juli dieses Jahres für Schlagzeilen gesorgt hat, weil der US-Herstellerfirma DuPont wegen verheimlichter Daten zu dieser Substanz ein Bußgeld von bis zu 250 Millionen Dollar droht. PFOA gilt als sehr langlebig (persistent) und bioakkumulierbar und ist ein hormonähnlich* wirkender Schadstoff, der die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen kann.

 

Harry Weber

 

Anmerkung:

* Siehe unsere Artikel

      'Alltags-Chemie schädigt Gehirn-Entwicklung von Kindern' (8.06.04)

      'Gefahren durch Kunststoffe' (9.04.04)

      'Schwimmhilfen mit horrenden Giftmengen' (5.07.03)

      'Greenpeace-Studie: "Chemie außer Kontrolle"' (2.07.03)

 

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