AKW Fessenheim bis 2017?
 Derzeit steht die Verlängerung der Betriebsgenehmigung französicher Atomkraftwerke von 30 auf 40 Jahre an. Der französische Strom-Konzen EdF drängt auf Laufzeiten von 50 Jahren. Henri Proglio, CEO der EdF, sagte gegenüber der französischen Tageszeitung 'Dernières Nouvelles d'Alsace', er schätze die hierfür nötigen Investitionskosten auf 600 Millionen Euro pro Reaktor. Das älteste französische AKW bei Fessenheim steht derzeit vor der Verlängerung der Betriebs-Genehmigung auf 40 Jahre, die im Jahr 2017 ablaufen würde.
Derzeit steht die Verlängerung der Betriebsgenehmigung französicher Atomkraftwerke von 30 auf 40 Jahre an. Der französische Strom-Konzen EdF drängt auf Laufzeiten von 50 Jahren. Henri Proglio, CEO der EdF, sagte gegenüber der französischen Tageszeitung 'Dernières Nouvelles d'Alsace', er schätze die hierfür nötigen Investitionskosten auf 600 Millionen Euro pro Reaktor. Das älteste französische AKW bei Fessenheim steht derzeit vor der Verlängerung der Betriebs-Genehmigung auf 40 Jahre, die im Jahr 2017 ablaufen würde.
"Ich schätze, daß eine Laufzeitverlängerung der französischen Kernkraftwerke pro Reaktor Investitionen in Höhe von 600 Millionen Euro erfordert," erklärte Proglio in einem am Samstag in der 'Dernières Nouvelles d'Alsace' erschienenen Interview. Diese Summe sei selbstverständlich vorbehaltlich der derzeit stattfindenden "Diskussion" zwischen der EdF und der französischen Atomausfsicht ASN zu verstehen. Insbesondere bei der derzeit stattfindenden Inspektion des AKW Fessenheim (Inbetriebnahme Block I: Mai 1977, Block II: Oktober 1977) geht es laut Proglio um ein Programm wichtiger technischer Verbesserungen, die notwendig seien, um Laufzeitverlängerung "über 40 Jahre hinaus" ins Auge fassen zu können. "Wir haben den Ehrgeiz, den Betrieb unserer Kernkraftwerke um zwei mal zehn Jahre zu verlängern," ergänzte der EdF-Vorstandsvorsitzende.
Der französische "Nuklearpark" umfaßt 19 Atomkraftwerke mit insgesamt 58 Reaktoren und entstand zwischen 1977 und 1999. Eine erste Laufzeitverlängerung von 20 auf 30 Jahre im Jahr 2003 verschaffte dem damals defizitären Strom-Konzern EdF einen buchungstechnisch bedingten Gewinn von 728 Millionen Euro. Die nun von Proglio genannte Investitionssume von 600 Millionen Euro entspricht dem Gewinn, den ein abgeschriebenes AKW pro Reaktor in rund zwei Jahren abwirft. Im Jahr 2008 noch hieß es von einer Sprecherin des AKW Fessenheim, die nötigen Investitionen im Zusammenhang mit der Zehnjahres-Revision beliefen sich auf 50 Millionen Euro pro Reaktor.
Die Aufsichtsbehörde ASN startete im vergangenen Jahr eine dritte Reihe von Zehnjahresinspektionen der 34 Reaktoren der 900-Megawatt-Klasse. Diese begann bei den AKW Fessenheim und Tricastin (Inbetriebnahme Block I: Mai 1980). Nach einer Stellungnahme der ASN vom Juli 2009, wonach es keine anlagebedingten Probleme gebe, die es in Frage stellen könnten, daß die EdF die "Sicherheit" der Atomkraftwerk für eine Betriebszeit von 40 Jahren zu gewährleisten vermag, ist davon auszugehen, daß das Ergebnis der Inspektionen bereits vorab feststeht.
 
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