31.07.2009

AKW Krümmel
sorgt für Zulauf
bei Öko-Strom

Dem Vattenfall-Konzern laufen die KundInnen weg

AKW Krümmel Nach dem Beinahe-GAU des AKW Krümmel am 28. Juni 2007, nach nahezu zwei Jahren Stillstand und zwei mißlungenen Versuchen eines Neustarts zwischen dem 24. Juni und dem 4. Juli verliert der Betreiber des AKW Krümmel, Vattenfall, offenbar Tausende KundInnen, die zu Öko-Strom-Anbietern wechseln. Der Strom-Konzern, einer der Großen Vier, die den deutschen Strommarkt beherrschen, verzeichnet zwar bislang nur einen geringen Rückgang der Gewinne - auf VerbraucherInnen-Plattformen im Internet wird jedoch eine deutlich erhöhte Zugriffs-Rate nach Informationen über Öko-Strom-Anbieter registriert.

Auch die verschiedenen Öko-Strom-Anbieter verzeichnen seit dem 4. Juli einen Zuwachs bei der Anmeldung von Neu-KundInnen um rund 70 Prozent. Schon nach dem Beinahe-GAU am 28. Juni 2007 hatte Vattenfall in Deutschland rund 250.000 KundInnen verloren. Allerdings mag auch eine gleichzeitige Erhöhung des Strom-Preises durch Vattenfall zu einem gewissen Teil für den Verlust der KundInnen ursächlich gewesen sein.

Eine repräsentative Umfrage im Aufrag der ARD ergab vor wenigen Tagen folgendes Bild:
6 Prozent haben sehr großes Vertrauen
38 Prozent haben großes Vertrauen
40 Prozent haben geringes Vertrauen
und
15 Prozent haben gar kein Vertrauen in die Atomenergie.

Dennoch scheinen Vorurteile wegen des vermeintlich teureren Öko-Stroms oder Bequemlichkeit beim weitaus überwiegenden Teil der Deutschen den Ausschlag zu geben. Denn bislang werden erst rund 2 Prozent der deutschen Haushalte durch Öko-Strom-Anbieter versorgt. Eine neutrale Untersuchung hat kürzlich bestätigt, daß Öko-Strom keineswegs teuer sein muß. Oft bieten Öko-Strom-Anbieter bei Haushalten mit geringem Stromverbrauch sogar günstigere Tarife als die Großen Vier. Ein Vergleich kann sich also lohnen. Doch eigentlich sollte AtomkraftgegnerInnen der persönliche Atom-Ausstieg doch wenigstens vier oder fünf Euro Mehrkosten im Monat wert sein.

Bei der gegenwärtigen politischen Konstellation ist ein immer zahlreicherer Wechsel von KundInnen zu Öko-Strom-Anbietern eine realistischere Option für den Atom-Ausstieg als das Vertrauen in die Einhaltung des im Jahr 2000 zwischen "Rot-Grün" und der Atom-Mafia ausgehandelten "Atom-Konsens".

NETZWERK REGENBOGEN empfiehlt wegen ihrer vorbildlichen Investitionspolitik und ihrer Unabhängigkeit von Atom-Strom-Konzernen die drei Öko-Strom-Anbieter:

Energiewerke Schönau
Greenpeace Energy
und
Naturstrom

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      6 Atomkraftwerke vom Netz
      Gehen nun in Deutschland die Lichter aus? (24.07.09)

      Drohen längere Laufzeiten
      der Atomkraftwerke nach der Bundestagswahl? (18.07.09)

      AKW Krümmel: Brennelement defekt
      Zusammenhang mit Reaktor-Tuning (6.07.09)

      AKW Krümmel: "Blackbox" war abgeschaltet
      Die Atom-Mafia interessiert sich nicht für behördliche Auflagen
      (5.07.09)

      AKW Krümmel: Zweiter Startversuch gescheitert
      (4.07.09)

      AKW Krümmel vom Netz
      Methode "try and error" (1.07.09)

      AKW Krümmel heute wieder am Netz
      Trauernicht und Gabriel schweigsam (24.06.09)

      "Black Box" für Atomkraftwerke?
      Audioüberwachung für AKW Krümmel angeordnet (25.02.09)

      AKW Krümmel und AKW Brunsbüttel seit 20 Monaten außer Betrieb
      Was steckt dahinter? (13.02.09)

      Abgeschaltetes AKW Krümmel mit "normalen" Pannen
      War "AKW-Tuning" Ursache des Beinahe-GAU am 28. Juni?
      (28.12.07)

      AKW Krümmel:
      Atom-Ministerin Trauernicht beim Lügen ertappt (26.07.07)

      Beinahe-GAU oder Medien-GAU?
      Betrachtungen zum Unfall im AKW Krümmel
      im Zerrbild der Mainstream-Medien (17.07.07)

      AKW Krümmel knapp an GAU vorbei
      Schnellabschaltung infolge des Brands gefährdete Reaktor (3.07.07)

      Brand im AKW Krümmel
      Reaktor heruntergefahren (28.06.07)

      Der deutsche "Atom-Ausstieg"
      Folge 2 der Info-Serie Atomenergie

 

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