9.09.2009

Brand am Freiburger
Szenetreffpunkt KTS

Verdacht auf rechtsextreme TäterInnen

In Freiburg brannte in der Nacht zum (heutigen) Mittwoch eine größere Menge Holz an der Außenwand des linken Szenetreffpunkts KTS. Die Freiburger Antifa, die zu den regelmäßigen Nutzerinnen des Zentrums gehört, vermutet einen Racheakt von Neo-Nazis.

Der Brand in dem während der Woche nachts leerstehenden Gebäude wurde in der Nacht auf Mittwoch gegen 3 Uhr von einer Nachbarin per Telefon gemeldet. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen, doch etliche Fenster waren wegen der Hitzeentwicklung zu Bruch gegangen, Elektrik und Telefon im Haus sind beschädigt und durch Löschwasser sind außerdem Schäden entstanden.

Die Freiburger Antifa vermutet einen Racheakt von Neo-Nazis, da diese wegen Hinweisen aus den Reihen der Antifa, die zur Festnahme eines Rechtsextremen geführt hatten, offensichtlich erbost ist. Ende August hatte die Polizei Thomas B. festgenommen, weil er laut Polizei Material zum Bombenbau gehortet hatte. Thomas B. war ein führendes Mitglied der rechtsextremen "Jungen Nationaldemokraten", der Jugendorganisation der "NPD". Die Polizei hatte wegen einer Anzeige gegen Thomas B. ermittelt: In der per eMail übermittelten Anzeige war aufgelistet, welche Chemikalien der Rechtsextremist im Internet bestellt hatte.

Die südbadische Antifa gilt als sehr aktiv und hat in den vergangenen Jahren die Neo-Nazis in die Defensive gedrängt, etliche ihrer Mitglieder geoutet und damit den sozialen Folgen ihrer politischen oder apolitischen Haltung überantwortet. Einige Indizien deuten darauf hin, daß die Neo-Nazis auf Rache aus sind. Auf der rechtsextremen Internetseite 'Altermedia' schrieb ein Kommentator am 29. August 2009: "Der Südwesten aber, speziell die Region Freiburg, ist bislang noch unser Sorgenkind. Hier werden wir - und das wollen wir ehrlich zugeben - bisher von der Antifa fast nach Belieben durch die Wildnis gehetzt. Und das muss sich dringend ändern! Wir müssen hier weitaus entschlossener und zielstrebiger vorgehen als dies in der Vergangenheit der Fall war." Auf dem Internet-Kommunikationsseite 'Indymedia' schrieb ein Kommentator unter dem Pseudonym "Beobachter" am Mittwoch um 12:47 Uhr: "Wer Wind sät wird Sturm ernten! Ihr seit selbst dafür verantwortlich!" Der Kommentar wurde umgehend enfernt.

Die Kripo wollte keinen Verdacht in Hinblick auf die Täterschaft bestätigen. "Brandstiftung, gezielt oder fahrlässig, kann nicht ausgeschlossen werden", sagt ein Sprecher, "wir ermitteln in alle Richtungen."

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

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