Platzeck darf weiter klimaschädliche Braunkohle verstromen
In den "rot-roten" Koalitions-Verhandlungen mit der neoliberalen "S"PD des Ministerpräsidenten Matthias Platzeck hat die sozialdemokratische Linkspartei der weiteren Verstromung von Braunkohle zugestimmt. Bereits mit der Zerstörung der Teichlandschaft bei Lacoma wurde in Brandenburg großflächig Natur zerstört und geschützte Arten rücksichtlos dezimiert.1 Mit geschätzten 42 Millionen Tonnen Braunkohle aus Brandenburg sollen zukünftig die klimaschädlichsten Kraftwerke in ganz Europa weiter Strom produzieren. Darüber hinaus ist der Bau zusätzlicher Braunkohle-Kraftwerke in Boxberg mit 670 Megawatt und in Profen mit 670 Megawatt, aber auch in den westdeutschen Orten Niederaußem und Neurath mit jeweils 2.200 Megawatt geplant.
Doch mit dem vermeintlichen Widerstand die Linkspartei war es bereits vor der Landtagswahl nicht weit her. Sie hatte lediglich versprochen, die Nutzung des klimaschädlichen Energieträgers bis 2040 beenden und neue Tagebaue verhindern zu wollen. Aus den Reihen der lokalen Bürgerinitiativen heißt es, die Präferenz von ParteipolitikerInnen "für Ministersessel statt Natur- und Klimaschutz" sei nicht überraschend.
Ausgerechnet die Pseudo-Grünen werden nun in den Mainstream-Medien gegen die Linkspartei in Stellung gebracht: Letztere habe sich von Platzeck "gehörig einseifen lassen", mokierte sich deren Landesvorsitzender Axel Vogel. Die Pseudo-Grünen hoffen darauf, daß längst vergessen ist, daß sie in Hamburg im September des vergangenen Jahres denselben Wahlbetrug inszeniert hatten: Vor der Wahl hatten sie gegen den Bau des Kohlekraftwerks Moorburg opponiert - nach der Wahl zogen sie die Ministersessel in einer "schwarz-grünen" Koalition vor.
 
 
REGENBOGEN NACHRICHTEN
 
Anmerkungen
1 Siehe hierzu unseren Artikel:
       Vattenfall zerstört Lacoma (28.09.07)
Siehe zum Thema Kohlekraftwerke auch unsere Artikel:
       Stop für Kohlekraftwerk Mainz
       Klimakiller mit Finanzierungsproblemen (29.09.09)
       Bau des Kohlekraftwerks Datteln gestoppt
       Gericht erkennt erstmals Klimaschutz als Argument (24.09.09)
       Aus für Kohlekraftwerk Kiel
       Als Ersatz soll ein Gaskraftwerk gebaut werden (15.07.09)
       Freispruch für Robin-Wood-AktivistInnen
       Kletteraktion gegen neuen Kohlekraftwerksblock
       kein Hausfriedensbruch (25.06.09)
       Demo gegen Kohlekraftwerk Mainz
       4000 gegen Klimakiller und für Erneuerbare Energien (24.05.09)
       Protest
gegen geplantes Kohlekraftwerk
       5000 in Emden (18.05.09)
       Hamburger Pseudo-Grüne machen Weg frei
       für Kohlekraftwerk Moorburg
       Wahlversprechen wie vorhersehbar gebrochen (30.09.08)
       6000 Menschen gegen die Kohlekraftwerkspläne
       Staudinger in Hessen und Jänschwalde in Brandenburg (13.09.08)
       Neues Mainzer Kohlekraftwerk stößt auf Ablehnung
       Wiesbadener Stadtparlament votiert dagegen (18.03.08)
       Klima-Protest in Karlsruhe
       Robin-Wood-Aktion gegen Ausbau des EnBW-Kohlekraftwerks
       (25.02.08)
       BI gegen neues Kohlekraftwerk in Lubmin
       BürgerInnen kämpfen für Klimaschutz (13.02.08)
       7 Kohlekraftwerke in 6 Monaten verhindert
       BürgerInnen kämpfen für Klimaschutz (7.02.08)
       Deutsche nehmen Klimaschutz ernst
       70 Prozent befürworten Erneuerbare Energien vor Ort (20.12.07)
       Neues Kohlekraftwerk scheitert an Widerstand der BürgerInnen
       RWE im saarländischen Ensdorf gestoppt (26.11.07)
       Kabinettsklausur in Schloß Meseberg
       Ein Gipfel an Klima-Heuchelei (25.08.07)
       Erneuerbare Energien
       mit gebremstem Wachstum (8.07.07)
       Anstieg beim Kohlendioxidausstoß
       Seit Jahren nur leere Versprechen (2.04.07)