8.11.2007

500 SchülerInnen demonstrieren
gegen Endlager Gorleben

An der alljährlichen SchülerInnen-Demo gegen Atomkraft und gegen ein Endlager in Gorleben beteiligten sich anfangs über 500 Personen - darunter einige Erwachsene. Die SchülerInnen wollten zeigen, daß auch ohne den seit Jahren üblichen CASTOR-Transport im November1 der Widerstand keineswegs erlahmt. Aktuell bezog sich die Kritik unter anderem auf das zur Zeit im nahen Braunschweig stattfindende Endlager-Forum mit dem Titel "Reposafe". Als Antwort hierauf war auf Transparenten zu lesen, daß eine sichere Endlagerung nicht möglich ist. "Weder der Atomstrom noch die Endlagerung sind sicher", sagte Mila Klappstein, eine der Demonstrantinnen. Sie sprach sich für die Abschaltung aller Atomkraftwerke aus und will nicht nur demonstrieren, wenn die CASTORen kommen. Eine andere Schülerin meinte: "Wir lassen uns durch diese bescheuerte Repression nicht einschüchtern."

Über 300 marschierten nach Demo-Ende zur Polizeiunterkunft in der Saaßer Chaussee und rüttelten dort am geschlossenen äußeren Tor. Es sollen auch Eier und Böller - nach Darstellung der Polizei auch Flaschen - geworfen worden sein. Und als die SchülerInnen - wie jedes Jahr - am Tor rüttelten, stand dieses plötzlich offen. Die Polizei kesselte daraufhin die SchülerInnen ein, versuchte die Personalien aufzunehmen und - nach eigenen Angaben - 324 Kinder, Jugendliche und Erwachsene einzeln per Videokamera zu filmen. Begründet wurde diese Polizeiaktion mit einem Bündel von Straftaten", das von den 324 ausgegangen sei.

Als besondere Herausforderung wurde von der Polizei explizit von einem Ei berichtet, das einem Polizisten mitten ins Gesicht geflogen sei. Eher schon dürfte die Führung der Polizei sich vom Motto der SchülerInnen-Demo: "You can't control us" (Ihr könnt uns nicht kontrollieren) herausgefordert gefühlt und geglaubt haben, mit der Video-Filmerei das Gegenteil unter Beweis stellen zu können.

Laut Stellungnahme der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg war die Polizeiaktion unrechtmäßig.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

1 Siehe auch unsere Artikel:

      "Gorleben brennt...
      uns unter den Nägeln" (2.09.07)

      Atommüll-Endlager in Gorleben
      nicht mehr durchsetzbar (20.07.07)

      BI Schacht Konrad weitet den Kampf aus
      Zahlreiche Aktionen gegen Atommülldeponie (4.07.07)

      Groß-Demo in Gorleben
      am 1. September (19.05.07)

      Informationen zum "Atom-Ausstieg"

 

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