Im rheinhessischen Gau-Algesheim beißt Fraport, der mehrheitlich in staatlichem Eigentum befindliche Betreiber-Konzern des Frankfurter Flughafens, auf Granit. Beim diesjährigen Stadtradeln ist Fraport als Sponsor nicht mehr dabei. Den Ärger hat sich Fraport wegen des zunehmenden Fluglärms zugezogen.
Nach etlichen Ausweitungen und neuen Start- und Landebahnen hat der Flugverkehr am Frankfurter Flughafen in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Und wegen immer stärkerer Protest der umliegenden hessischen Gemeinden, hatte Fraport die Anflug- und Abflugschneisen zunehmend über den Luftraum im nahen Rheinland-Pfalz verlagert. Doch damit wurde der Fluglärm nicht weniger, sondern lediglich anders verteilt. Und so dürfen sich die "Verantwortlichen" bei Fraport nicht wundern, wenn ihnen nun auch aus Rheinhessen (im Bundesland Rheinland-Pfalz) ein eisiger Wind entgegen weht.
In Gau-Algesheim trifft die zunehmende Lärmbelastung durch den Flugverkehr zudem eine Bevölkerung, die sich schon lange mehrheitlich aktiv für den Klimaschutz engagiert. Daher geht auch das in den Mainstream-Medien gerne gepflegte Vorurteil in die Irre, wonach die Fluglärm-GegnerInnen gar keine Bedenken wegen der das Klima zerstörenden Auswirkungen des ausufernden Flugverkehrs hätten und selbst bei der eifrigen Urlaubs-Vielfliegerei dabei seien.
Schon seit 1974 - und damit seiner Zeit weit voraus - organisierte in Gau-Algesheimer der Radsportverein 1898 e.V. sein erstes Volksradfahren: mit dem expliziten Ziel der Förderung von Klimaschutz durch mehr Bewegung auf dem Rad. Das Stadtradeln beginnt in diesem Jahr am 24. August - und diesmal ohne Fraport als Sponsor. Dem Vernehmen nach konnten die geringen finanziellen Einbußen durch einen neuen lokalen Sponsor wettgemacht werden. Und am 13. September findet das Gau-Algesheimer Volksradfahren mit vielen Specials und großer Abschlußveranstaltung zum Stadtradeln statt. Mit einem Sponsor wie Fraport wäre auch das Motto des Stadtradelns schlecht in Einklang zu bringen: "Reduzieren wir den CO₂-Ausstoß und radeln wir für ein gutes Klima!"
Anmerkungen
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