26.01.2010

Bio-Landwirtschaft
Option für Klimaschutz
und Sicherung der Welternährung

Bio-Landwirtschaft Der Verband für ökologischen Landbau 'Bioland' hat im Januar eine Studie vorgelegt, die den Anspruch erhebt, wissenschaftlich fundiert Perspektiven für eine klimaverträglichge Landwirtschaft aufzuzeigen. Zugleich wird das gängige Vorurteil widerlegt, mit Bio-Landwirtschaft könne eine Menschheit von 7 bis 8 Milliarden Köpfen nicht ernährt werden.

Der Klimawandel und das Fehlen das Fehlen wirkungsvoller Strategien gegen Hunger und Mangelernährung von über einer Milliarde Menschen stellen aus der Sicht von 'Bioland' eine große Herausforderung dar. Die vorgelegte Studie zeigt anhand wissenschaftlicher Daten auf, daß der ökologische Landbau Lebensmittel mit wesentlich geringeren Treibhausgas-Emissionen erzeugen kann. 'Bioland' verweist darauf, daß dies in der Praxis bewiesen wurde und LandwirtInnen, die nach den Richtlinien von 'Bioland' und anderen großen Verbänden der Bio-Landwirtschaft arbeiten, nachweislich überragende Ergebnisse sowohl bei der Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen als auch bei dem für das Klima relevanten Erhalt und Aufbau von Humus vorweisen können. Der im vergangenen Jahr veröffentlichte Weltagrarbericht der UN-Organisation FAO bestätigte, daß die Bio-Landwirtschaft große Potentiale zur Sicherung des Rechts auf Nahrung weltweit bietet.

Professor Gerold Rahmann vom Johann Heinrich von Thünen-Institut erklärte zu den von 'Bioland' aufgezeigten Perspektiven: "Die Landwirtschaft ist ein bisher unterschätzter Emittent von Treibhausgasen, bietet aber gleichzeitig ein großes Potential als Problemlöser. Über eine nachhaltige Bodennutzung kann Kohlenstoff in Böden gespeichert und so dem Klimawandel entgegengewirkt werden." Und Professor Hans Herren, Vizepräsident des Weltagrarrates und Präsident des Millennium Institute sagte kürzlich: "Eine zweite 'grüne Revolution' in der Landwirtschaft wird weder die Ernährungs- noch die Klimakrise lösen - im Gegenteil. Nachhaltige Anbausysteme wie der Biolandbau sind gefragt."

Gegenwärtig trägt die deutsche Landwirtschaft erheblich zum Klimawandel bei. Einschließlich der gesamten Produktionskette, die bei einer Klimabilanz berücksichtigt werden muß, emittiert sie jährlich rund 140 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente. Dies entspricht rund 16 Prozent der Gesamtemissionen in Deutschland. Zur Klimaschädlichkeit der gegenwärtigen Landwirtschaft tragen neben dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) vor allem die besonders klimaschädigenden Gase Methan (CH4) und Lachgas (N2O) bei. Diese entstehen in der Landwirtschaft im Wesentlichen bei der Tierhaltung, aus der Bodennutzung, aus der Nutzung fossiler Energie beim Maschineneinsatz und bei der Herstellung von chemischen Düngemitteln oder Pestiziden. Das Treibhauspotential dieser Gase ist aufgrund ihrer unterschiedlichen Absorption von infraroter Strahlung und ihrer Verweildauer in der Atmosphäre unterschiedlich hoch: Methan ist bezogen auf die Klimawirksamkeit des Kohlendioxids 23-mal schädlicher und Lachgas sogar 296-mal schädlicher.

Durch Humusverlust und Bodenerosion, die Zerstörung von Mooren und anderen Feuchtgebieten infolge von landwirtschaftlicher Nutzung, Entwässerung und die Verwandlung in Ackerland, den Umbruch von Grünflächen in Ackerland sowie durch den hohen Einsatz von mineralischem Stickstoffdünger entstehen zusammen mit der Bodenkalkung rund Dreiviertel der von der Landwirtschaft verursachten klimaschädlichen Emissionen. Die Bodennutzung ist daher Hauptverursacher der Kohlendioxid- und Lachgas-Emissionen aus der Landwirtschaft.

Im Laufe der vergangenen 50 Jahre wurden in den alten Bundesländern mehr als 3 Millionen Hektar Grünland zu Ackerland umgewandelt, in den neuen Bundesländern lag die Zahl noch höher. Aktuell schreitet der Umbruch von Grünland vor dem Hintergrund höherer Gewinnerwartungen beim Anbau von Futtermitteln gegenüber der Grünlandnutzung, dem zunehmenden Anbau von Energiepflanzen und eine allgemeinen Intensitätssteigerung in der Landwirtschaft voran.

Daneben wird ein großer Teil der Treibhausgas-Emissionen durch die Verwendung und unvollständige Umsetzung von chemischer Düngemittel verursacht. Je weniger Stickstoff der Boden aus den chemischen Düngemitteln aufnehmen kann, desto höher ist die Lachgas-Emission. In Deutschland werden jährlich rund 1,8 Millionen Tonnen Stickstoffdünger verkauft. Zu beachten ist, daß ein erheblicher Teil des Lachgases, das aus dem Einsatz chemischer Düngemittel resultiert, erst außerhalb der landwirtschaftlichen Flächen, in Flüssen, Flußmündungen und Küstenzonen freigesetzt wird und daß durch den Stickstoffeintrag außerdem in hohem Maße die Ostsee geschädigt wird.

Der direkt Beitrag der Tierhaltung an der Gesamtemission von Treibhausgas aus der Landwirtschaft beträgt rund 20 Prozent. Neben den direkten Emissionen müssen jedoch auch die aus der Futtermittelproduktion resultierenden Emissionen der Tierhaltung zugerechnet werden. Durch den hohen Energie-Input bei der Erzeugung tierischer Produkte im Vergleich zur Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel der gleichen Energiemenge, ist die Klimawirkung bei tierischen Produkten um ein Vielfaches höher. So wird für die Erzeugung tierischer Nahrungsmittel wie Fleisch, Eier, Milch oder Käse je nach Produktionsverfahren und Tierart drei- bis zwanzigmal soviel Energie eingesetzt wie bei vergleichbaren pflanzlichen Nahrungsmitteln.

In Deutschland werden auf 10,4 Millionen Hektar, das sind 62 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche, Futtermittel für die Tierproduktion erzeugt. Bei der Erzeugung von tierischen Produkten werden insgesamt rund 95 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent freigesetzt. Das entspricht 71 Prozent der Gesamtemission aus der Landwirtschaft.

Import-Futtermittel müssen den Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft entgegen der bislang gängigen Praxis zugerechnet werden. Bei Berücksichtigung insbesondere der mit dem Soja-Anbau verursachten Regenwald-Vernichtung liegen die so verursachten Treibhausgas-Emissionen erheblich über den bislang von Deutschem Bauernverband (DBV) und Industrie genannten Zahlen. Dies zeigt, daß weniger die Emissionen aus dem Düngermitteleinsatz oder der Tierverdauung zu den negativen Klimaeffekten innerhalb der Tierhaltung beitragen, als vielmehr die Produktion der Futtermittel.

Die Futtermittelproduktion auf Ackerland konkurriert außerdem mit der direkten pflanzlichen Lebensmittelerzeugung. Während für Schweine und Geflügel die Futterproduktion allein auf Ackerland stattfindet und diese zusätzlich einen Großteil der Soja-Importe beanspruchen, werden Raufutterverwerter wie das Rind überwiegend vom Grünland ernährt. Mit Wiederkäuern "veredelt" der Mensch das nicht direkt verwertbare Grünland in Milch und Fleisch - ohne Nahrungsmittelkonkurrenz, mit geringem Energie-Input, ohne Grünlandumbruch und die dadurch bedingte Emissionen. Diese wirtschaftliche Nutzung des Grünlandes bietet zudem einen gewissen Schutz vor Umbruch in Ackerland und vermeidet Treibhausgas-Emissionen.

Im ökologischen Landbau besteht durch den Anbau von mehrjährigen Leguminosen und dem Einsatz von hochwertigem organischem Dünger, wie beispielsweise Stallmist, ein hohes Potential zur Kohlenstoff-Speicherung im Boden, auch auf Ackerland. Die Aufnahme von Kohlenstoff in die Böden bei ökologischem Landbau beträgt im Mittel 402 Kilogramm pro Hektar und Jahr, während bei konventioneller Landwirtschaft eine Abnahme der Kohlenstoffvorräte im Boden festzustellen ist.

Auch nach dem Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) erhöht die Anbaumethode des ökologischen Landbaus den Humusgehalt des Bodens. Humusreiche Böden zeichnen sich durch eine höhere Strukturstabilität, ein höheres Wasserrückhaltevermögen und eine bessere Wasserleitfähigkeit aus. Diese Eigenschaften erlauben eine bessere Anpassung an Trockenperioden oder Starkregenereignisse, mit denen zunehmend zu rechnen ist. Damit kann die Produktivität auf ökologisch bewirtschafteten Böden in Zeiten des Klimawandels voraussichtlich besser aufrecht erhalten werden.

Nach den von 'Bioland' präsentierten wissenschaftlichen Untersuchungen sind die Treibhausgas-Emissionen des ökologischen Landbaus pro Fläche um Zweidrittel geringer als bei der konventionellen Landwirtschaft. Bei einer produktbezogenen Betrachtung fällt der Unterschied aufgrund der niedrigeren Erträge im Biolandbau geringer aus als bei der flächenbezogenen Betrachtung. Ökologische Betriebe zeichnen sich in diesem Fall jedoch noch durch einen um 26 Prozent geringeren Treibhausgas-Ausstoß gegenüber konventionellen Betrieben aus.

In der "Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland", die im Jahr 2008 von der Bundesregierung veröffentlicht wurde, ist - nicht zuletzt wegen der klimapolitischen Vorzüge - das Ziel eines 20-Prozent-Anteils des ökologischen Landbaus an der landwirtschaftlich genutzten Gesamtfläche verankert. Derzeit beträgt dieser Anteil rund 5 Prozent.

Der ökologische Landbau ist vielfach dem Vorwurf ausgesetzt, aufgrund geringerer Erträge relativ viel Fläche zu verbrauchen und deshalb kein Modell für die gesamte Landwirtschaft darzustellen. Bisher vorliegende Untersuchungen kamen zum Ergebnis, daß bei einer Gesamtumstellung der deutschen Landwirtschaft auf ökologischen Landbau rund 70 Prozent mehr Fläche benötigt würde. Dabei flossen jedoch Grundannahmen ein wie eine unveränderte Produktionsstruktur und ein unverändertes Konsumverhalten der Bevölkerung. Bei geänderten Rahmenbedingungen zeigt sich, daß eine komplette Umstellung der Landwirtschaft auf ökologischen Landbau möglich ist. Wie sich diese Flächenpotentiale mobilisieren lassen, hat 'Bioland' anhand verschiedener Szenarien beschrieben.

In einem ersten Schritt könnte der Fleischverbrauch um 25 Prozent verringert werden.

Gegen eine solche Strategie wird immer wieder argumentiert, dies sei nur in einer Planwirtschaft, nicht aber in einer Marktwirtschaft möglich. Frank Wetterich vom DBV warnte gar vor einer "Ökodiktatur". Es könne nicht sein, daß der Staat den Verbrauchern vorschreibe, was sie zu essen hätten und den Landwirten, wie sie wirtschaften sollen. Festzustellen ist allerdings, daß erhebliche finanzielle Mittel, "Fleisch ist ein Stück Lebenskraft", bisher darauf verwendet wurden, den Fleischkonsum in Deutschland zu steigern. Festzuhalten ist darüber hinaus, daß die konventionelle Landwirtschaft und hierbei insbesondere die großen Agro-Konzerne mit Hilfe von Subventionen in gigantischer Höhe gepäppelt werden, während die ökologische Landwirtschaft nach wie vor wie ein Waisenkind behandelt wird. Im Rahmen der EU werden jährlich 55 Milliarden Euro weitgehend für Monokulturen, Industrialisierung und Chemisierung und für die wachsende Konzentration auf landwirtschaftliche Großbetriebe ausgegeben. Würde beispielsweise der Absatz ökologisch erzeugter Nahrungsmittel entsprechend gefördert - beispielsweise durch einen klimapolitisch zu rechtfertigenden Erlaß der Umsatzsteuer - und eine ergänzende Gesundheitsberatung angeboten, würde der Fleischkonsum in Deutschland ohne jede "Zwangsmaßnahme" sinken.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt übrigens schon seit langem aus Gesundheitsgründen eine Reduktion des Fleischkonsums um 50 Prozent, ohne daß dies groß bekannt geworden wäre. Und im Jahr 2008 hat auch das Bundeslandwirtschaftsministerium darauf hingewiesen: "Die Handlungsempfehlungen für eine klimafreundliche Ernährungsweise entsprechen vollständig den Empfehlungen für eine gesunde Ernährung. Ihre Umsetzung kann nicht nur negative gesundheitliche Folgen für die Betroffenen vermeiden, sondern auch hohe ernährungsrelevante Gesundheitskosten. So zeigt sich in diesem Fall eine hohe Zielkongruenz: Eine gesunde Ernährung tut nicht nur den Menschen, sondern auch der Umwelt und dem Klima gut."

Eine Reduktion des Fleischverbrauchs in Deutschland um 25 Prozent würde rund 2,1 Millionen Hektar freigeben, die bislang für die Futtermittelproduktion benötigt werden. Diese Fläche stünde für die ökologische Lebensmittelproduktion zur Verfügung, für den ökologischen Anbau heimischer (Eiweiß-)Pflanzen, von Gemüse und Obst. Eine Verdopplung der Gemüseanbaufläche in Deutschland auf 236.000 Hektar würde ein Prozent der derzeitigen Ackerfläche in Anspruch nehmen. Somit wäre laut 'Bioland' der überwiegende Teil der freiwerdenden Fläche für eine Ausdehnung der ökologischen Tierproduktion nutzbar. Zusätzlich reduziert sich der ausländische Flächenverbrauch für Sojaimporte fast um die Hälfte - ein konkreter Beitrag zum Schutz von Regenwald.

Weitere Berechnungen ergeben darüber hinaus, daß bei einem in Anlehnung an das von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Konsummuster eine komplette Umstellung auf ökologischen Landbau in Deutschland möglich ist. Lediglich 8,4 Millionen Hektar für die ökologische tierische Lebensmittelproduktion würden benötigt. Gegenüber der aktuell beanspruchten landwirtschaftlichen Nutzfläche stünden dann sogar fast 1,5 Millionen Hektar für andere Nutzungen wie beispielsweise für den Naturschutz zur Verfügung.

Der Anbau von Energiepflanzen auf Ackerland konkurriert zunehmend mit der Lebensmittel- und Futtermittelproduktion. In Deutschland wurden 2007 auf 1,77 Millionen Hektar, das sind über 14 Prozent der Ackerfläche, Energiepflanzen angebaut. Darunter Raps auf 1,12 Millionen Hektar für die Produktion von Agro-Diesel, Energie-Mais auf 0,4 Millionen Hektar für die Biogaserzeugung und Zuckerrüben und Getreide auf 0,25 Millionen Hektar für die Ethanol-Produktion.

Dennoch wird die Kultivierung von Agro-Energiepflanzen durch eine fragwürdige Agrar- und Energiepolitik unterstützt. Das "Erneuerbare Energien Gesetz" (EEG) bietet starke finanzielle Anreize zum Anbau von Biomasse. Ein Hektar Energiemais wird umgerechnet mit rund 2.000 Euro pro Jahr gefördert. Die bisher geförderten Agro-Energieverfahren sind ineffizient und verursachen zur Einsparung einer Tonne Kohlendioxid Vermeidungskosten von zum Teil über 300 Euro. Also auch in diesem Bereich wird alles andere sichtbar als eine "Ökodiktatur". Agro-Treibstoffe leisten keinen Beitrag zum Klimaschutz und können nicht als nachhaltig bezeichnet werden. Sie dienen allenfalls zur Konservierung bestehender Strukturen im motorisierten Verkehr. Der Verzicht auf den Anbau von Energiepflanzen auf Ackerland würde eine Fläche von 1,77 Millionen Hektar für den ökologischen Landbau mobilisieren.

Bei einer - wie von der DGE empfohlen - Reduzierung des Fleischverbrauchs in Deutschland um 50 Prozent würden rund 4,2 Millionen Hektar in Deutschland für den ökologischen Landbau zur Verfügung stehen. Mit verschiedenen flankierenden Maßnahmen wie der Einstellung des Anbaus von Energiepflanzen, einer Abkehr von der Wegwerfmentalität bei Lebensmitteln oder einem Stop der Exportstrategie bei landwirtschaftlichen Produkten wäre eine Gesamtumstellung der deutschen Landwirtschaft auf ökologischen Landbau möglich. Der 'Bioland'-Verband merkt in seiner Studie jedoch realistisch an, daß die Freisetzung der vollständigen Flächenpotentiale für den ökologischen Landbau ein längerfristiger Prozeß sei, in dem neue politische Weichenstellungen vorgenommen werden müßten.

'Bioland' erhebt den Anspruch, daß die ökologische Landwirtschaft als Leitbild einer modernen und zukunftsfähigen Landwirtschaft zu verstehen sei. Dieses Leitbild entspreche dem Ziel der Nachhaltigkeit und müsse daher im gesamtgesellschaftlichen Interesse vorangebracht werden. Gefordert werden von der Politik eine Unterstützung bei Förderung, Forschung und Marktentwicklung. Die ökologische Landwirtschaft setze auch auf den technischen Fortschritt. Er berge noch viele Potentiale für eine nachhaltige und klimafreundliche Landwirtschaft. Dem ökologischen Landbau sollte daher eine überproportionale Aufmerksamkeit in Forschung und Praxis geschenkt werden. Zudem sollte der Biolandbau einen Schwerpunkt in der Aus- und Fortbildung von Landwirten und Gärtnern darstellen. Dies gelte für die Lehrpläne der Berufsschulen bis zu den Universitäten.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner wird von dieser Perspektive nur schwerlich zu überzeugen sein. Vor Weihnachten hatte sie noch bekundet, daß die Deutschen aus Klimaschutzgründen weniger Fleisch essen sollten. Doch bereits wenige Tage nach Weihnachten zog sie diese Aussage zurück. Offenbar war sie auf Mißfallen gestoßen. Bei der "Grünen Woche" äußerte sie sich ablehnend zu den Zielen der 'Bioland'-Studie. Eine Umstellung der deutschen Landwirtschaft auf ökologischen Anbau und eine Ernährung der Bevölkerung allein mit Bio-Lebensmitteln hält sie für "kaum machbar".

Thomas Dosch, Präsident von 'Bioland', beklagt: "Die Bundesregierung bekennt sich zwar zur notwendigen Senkung von Treibhausgasemissionen, richtet ihre Agrarpolitik aber nur ungenügend danach aus. Die Potentiale, die der Biolandbau als Beitrag zum Klimaschutz bietet, werden bisher von der Politik negiert. Stattdessen werden weiter umweltschädliche Landwirtschaftsformen und Massentierhaltung gefördert, die dem Klimaschutz schaden. Gleiches gilt für die offensive Exportstrategie des Bundes- landwirtschaftsministeriums".

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Bio-Landwirtschaft und Bio-Handel mit gebremstem Wachstum
      Milliarden-Subventionen für industrielle Landwirtschaft (18.01.10)

      Gentechnik erhöht Pestizidverbrauch in den USA
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      Verfilzung von EU und Gentech-Industrie
      Führende EFSA-Mitarbeiterin wechselt zu Syngenta (10.11.09)

      Bauernpräsident Sonnleitner als Gentech-Lobbyist
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      Bundesregierung unterliegt:
      Liste der Agrar-Subventionen endlich öffentlich (9.06.09)

      Öko-Landbau in Deutschland weiterhin gebremst
      Einseitig Subventionen für Agro-Gentechnik und Agro-Chemie
      (29.01.09)

      Die Ostsee stirbt
      Immer weniger Schweinswale (28.01.09)

      Skandal bei Bio-Lebensmitteln
      Schwindel mit Bio-Puten (21.01.09)

      Steigende Pestizidbelastung
      bei konventionellem Obst und Gemüse
      Politik fördert weiterhin einseitig agro-industrielle Landwirtschaft
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      Die Wirkung von über zehn Jahren Gen-Landwirtschaft (10.12.05)

      Das Sterben der kleinen Bioläden
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      Öko-Landwirtschaft - von "Rot-Grün" verraten
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      Müsli ist in
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      Schmetterlinge in Deutschland
      80 Prozent vom Aussterben bedroht (13.04.05)

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      in Deutschland ausgebremst (25.02.05)

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      Drei Länder, drei Lösungsansätze, ein EU-Problem (24.08.04)

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