BMW versuchte kürzlich, seine umweltfeindlichen Produkte durch eine aufwendige dreisteitige PR-Kampagne als vorbildlich darzustellen.1 Dabei produzieren die von BMW angebotenen Fahrzeuge nach eigenen Angaben durchschnittlich immer noch 158 Gramm CO2 pro Kilometer. Greenpeace hat vor vielen Jahren bewiesen, daß der Bau eines 3-Liter-Autos technisch möglich ist. Ein solches Auto würde rund 90 Gramm klimaschädliches CO2 pro Kilometer freisetzen. Bekannt ist ebenfalls, daß ein Benzinmotor nach geringfügiger Umstellung auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Aus dem Auspuff kommt dann lediglich völlig ungefährlicher Wasserdampf.2
Die Neuwagen des Daimler-Konzerns mit dem prestigeträchtigen Mercedes-Stern auf der Motorhaube stießen im vergangenen Jahr durchschnittlich 189 Gramm CO2 pro Kilometer aus, ein Audi etwa 176 Gramm und ein Porsche 284 Gramm. Nun präsentiert Daimler die neue E-Klasse und die PR hierzu lautet, "E" stehe ab sofort für "Effizienz". Tatsächlich können beim Modell E 250 CDI mit Hilfe doppelter Turboaufladung aus 2.143 Kubikzentimetern Hubraum rund 150 kW (204 PS) herausgekitzelt werden. Nach eigenen Angaben liegt der Verbrauch damit bei 5,3 Liter Diesel und die CO2-Emission bei 139 Gramm pro Kilometer.3
Bei einem Vergleich der verschieden Mercedes-Modelle wird deutlich, daß die von den Daimler-Ingenieuren erreichte Effizienzsteigerung jedoch lediglich dafür eingesetzt wird, bei gleichem Verbrauch mehr Leistung anbieten zu können. Die Effizienzsteigerung wäre dieselbe, wenn Daimler ein Auto mit gleicher Leistung, aber geringerem Verbrauch und somit auch weniger umweltschädlichen Emissionen anbieten würde.
Die klimapolitische Ignoranz der deutschen Automobil-Konzerne korrespondiert mit dem in den Mainstream-Medien nach wie vor verbreiteten Macho-Autojournalismus. In den Artikeln dieser "Fachjounalisten" ist bis heute wenig von Umweltverträglichkeit, aber viel von Spitzengeschwindigkeit und Beschleunigung zu lesen.4
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
1 Siehe hierzu auch:
BMW ignoriert Selbstverpflichtung
und stellt sich in Werbung als Klima-Retter dar (14.03.09)
2 Siehe hierzu auch:
Solarer Wasserstoff
Seit über 20 Jahren eine praktikable Alternative (3.11.07)
3 Siehe hierzu auch:
Auto-Konzerne mogeln beim Spritverbrauch (23.03.09)
4 Siehe hierzu auch:
Land der HeuchlerInnen
Deutsche pro und contra spritsparende Autos (28.08.08)
Siehe auch unsere Artikel:
Auto-Konzerne mogeln beim Spritverbrauch (23.03.09)
BMW ignoriert Selbstverpflichtung
und stellt sich in Werbung als Klima-Retter dar (14.03.09)
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Weltwirtschaftskrise rettet Deutsche Bahn (4.03.09)
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Kahlschlag beim Service (12.02.09)
Mehdorn vergrault Fahrgäste
Bahn im Verfolgungswahn (3.01.09)
Mecklenburg-Vorpommern:
Freie Fahrt für Mega-Trucks (12.09.08)
Land der HeuchlerInnen
Deutsche pro und contra spritsparende Autos (28.08.08)
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