18.11.2008

Wald-AIDS:
Elende Zustände
in Baden-Württemberg

Seit mehr als sieben Jahren ist die industrielle Landwirtschaft Hauptverursacherin der nach wie vor extremen Waldschäden. Doch die Mainstream-Medien verschweigen dies. In ihren seltenen Berichten über den elenden Zustand der deutschen Wälder verbreiten sie stattdessen immer wieder die Mär von der "Erholung". Dabei ist der Zustand heute schlechter als in den 80er Jahren als die Medien mit dem Schlagwort "Waldsterben" eine Hysterie verbreiteten. Nach wie vor sind die deutschen Wälder sterbenskrank - doch angesichts des anhaltenden Siechtums und dem Fehlen einer wirkungsvollen Therapie ist längst der Begriff Wald-AIDS angebracht. Es handelt sich tatsächlich - wie die Abkürzung AIDS besagt - um eine todbringende Immunschwäche, die durch äußere Einflüsse verursacht ist.

Waldschäden von 1983 bis 2007

vergrößerte Grafik: hier

Auch der mittlerweile vorliegende baden-württembergische Waldschadensbericht 2008 bietet keinen Anlaß zur Entwarnung: 35 Prozent der Bäume im Land mußten als schwer geschädigt eingestuft werden. Als gesund kann nur jeder vierte Baum - also 25 Prozent des Waldes - bezeichnet werden. Und diese offizielle Statistik ist allein schon dadurch geschönt, daß die Bäume mit einem weit geringeren Duchschnittsalter als noch vor 30 Jahren aus den Wäldern entfernt werden, um so die Ausbreitung von Schädlingen einzudämmen. Hinzu kommt, daß das Holz der kranken Bäume noch vor einer allzu großen Qualitäts-Einbuße vermarktet werden soll.

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg versucht, es zugleiuch allen Seiten recht zu machen und schreibt in einem Kommentar einerseits von "eindeutigen Anzeichen einer Revitalisierung der Waldbestände", andererseits zugleich von einem weiterhin "recht hohen Schadniveau".

Am schlimmsten betroffen von den ungehindert einwirkenden Schadstoffen aus der Massentierhaltung, aus Jauche und Düngemitteln, Verkehrs-, Fabrikabgasen und den Emmissionen der Hausheizungen ist nach wie vor die Eiche. Die geringsten Schäden weist die Fichte auf, deren Lage sich landesweit verbessert hat. Als weitgehend stabil gilt der Zustand von Tanne und Kiefer. Erholt hat sich die Buche, die jedoch im Vergleich mit anderen Baumarten nach wie vor überdurchschnittlich stark von Wald-AIDS betroffen ist.

Und so als handele es sich um eine Tatsache, verbreiten die Mainstream-Medien die ungeheuerliche Frechheit des baden-württembergischen Agrarministers Hauk: In den Bemühungen zur Reinhaltung der Luft und der Verminderung der Stickstoffeinträge in den Boden werde man nicht nachlassen.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Wald-AIDS wird beschwiegen
      Mainstream-Medien leugnen weiterin Hauptverursacher (19.03.08)

      Wald-AIDS im Jahr 2007
      und das Elend der Politik (30.01.08)

      Wald-AIDS in Baden-Württemberg
      Nur drei Jahre seit 1983 waren schlimmer... (24.11.07)

      Wald-AIDS im Jahr 2006
      Haupverursacher Landwirtschaft (25.01.07)

      Seehofer will die jährlichen
      "Waldschadensberichte" canceln (14.07.06)

      Wald-AIDS im Jahr 2005
      Der Waldzustandsbericht und die Ursachen (22.01.06)

      Der Wald hat AIDS
      "Rot-Grün" schaut zu (18.03.05)

      Wald-AIDS so schlimm wie nie zuvor (8.12.04)

      Wald-AIDS - Zustand schlimmer als 1983 (19.10.04)

      WWF sieht "Rot-Grün" auf dem Holzweg
      "Holz-Charta" offenbart Mißachtung der Wälder (3.09.04)

      Der Wald hat AIDS
      Aktuelle Befunde am Krankenbett (28.06.04)

      Auch "Rot-Grün" kann nicht länger leugnen:
      Dem Wald geht's immer schlechter (12.12.03)

      Waldsterben trotzt Künast
      Optimismus allein nützt nichts (23.10.03)

      Waldsterben virulent (29.08.03)

      Künast zum Haartest? (15.07.03)

 

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