24.01.2009

Wald-AIDS auch in den USA

Sterberate in 20 Jahren verdoppelt

Laut einer neuen wissenschaftlichen Studie, die gestern in 'science' veröffentlicht wurde, hat sich im Nordwesten der USA, im südlichen British Columbia und im kanadischen Westen die Sterberate in alten Nadelbaum-Wäldern innerhalb der vergangenen 17 Jahre verdoppelt. In Kalifornien betrug der Zeitraum für die Verdoppelung der Sterberate 25 Jahre und in zentral gelegenen Regionen 29 Jahre.

Jerry Franklin, Forstexperte der University of Washington und einer der elf AutorInnen der Studie, erklärte, ursächlich für diese Entwicklung sei der Klimawandel, der mit einer Erhöhung der Durchschnitts-Temperaturen um rund ein Grad Celsius in den vergangenen 30 Jahren einherging. Entscheidend seien die damit einhergehenden Trockenperioden. Betroffen seien sowohl Nadel- als auch Laubbäume gleich welchen Alters, Größe oder Standorts.

Andere mögliche Ursachen wie Luftverschmutzung oder bodennahes Ozon seien als ausgeschlossen worden. Ob allerdings Chemikalien aus der industriellen Landwirtschaft wie beispielsweise Ammoniak in die Untersuchung einbezogen waren, ist nicht ersichtlich. Des weiteren spielten potentielle Schadfaktoren wie Waldbrände oder Insekten laut Studie keine Rolle.

Wälder aller Art beherbergen rund 80 Prozent der Biodiversität, sind also für den Erhalt der Artenvielfalt unersetzlich. Sie speichern in etwa ebensoviel Kohlendioxid, wie sich in der Atmosphäre befindet, und produzieren 30 Prozent allen Sauerstoffs. Tote Wälder aber fallen in ihrer Funktion als Kohlendioxid-Speicher aus. Im Gegenteil: Sie geben das Treibhausgas wieder ab. Geht das Siechtum der Wälder weiter, werden die nordamerikanischen Bestände zu Emissions-Quellen. Dies treibt den Klimawandel weiter an und beschleunigt somit das Absterben der Bäume - ein Teufelskreis.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

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