Der Brandenburger Nachhaltigkeits- Rat meldet sich entsetzt zu Wort: Der Beschluß der "rot-roten" Landesregierung zur Ausweitung des Braunkohle-Tagebaus sei "wirtschaftlich unsinnig und klimapolitisch fatal."
Diese für den Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woitke von der "S"PD und seinen Wirtschaftsminister Ralf Christoffers von der Linkspartei blamable Wertung der 13 Mitglieder des von der "rot-roten" Landesregierung eingesetzten Nachhaltigkeits-Rates wurde am gestrigen Freitag veröffentlicht. Greenpeace hatte in den vergangenen Wochen mit der Besetzung der Berliner Parteizentrale der Linkspartei die fatale Entscheidung noch zu verhindern versucht (Siehe unsere Artikel v. 26.05., 27.05., 1.06. und 2.06.14).
Wörtlich heißt es in der Stellungnahme des Nachhaltigkeits-Rates, dem der bekannte Klimaforscher Manfred Stock angehört, die Genehmigung des Braunkohle-Tagebaus Welzow-Süd II, dem weitere 2000 Hektar Landschaft samt Dörfern in der Lausitz geopfert werden sollen, sei "grob fahrlässig" und zementiere die einseitige Abhängigkeit der Lausitz von der Braunkohle auf Jahrzehnte. Zudem widerspreche diese Entscheidung dem in der "Energiestrategie 2030" von der Landesregierung festgelegten Klimaschutzziel. Darin war versprochen worden, die CO₂-Emissionen bis 2030 um 72 Prozent (im Vergleich zum Stand von 1990) zu reduzieren. Mit dem nun in Gesetzesform gegossenen "Braunkohle-Plan" sei hingegen die klimaschädliche Braunkohle-Verstromung bis mindestens zum Jahr 2067 festgelegt.
Der "rote" Ministerpräsident rechtfertigte dies gestern gegenüber dem TV-Sender 'Phoenix' frech und in fragwürdigem Deutsch: "Wir brauchen die Braunkohle noch jahrzehntelang, um Deutschland mit Strom versorgen zu können." Daß Deutschland seit Jahren Strom exportiert, ist dem Diener des Energie-Konzerns Vattenfall allerdings mit Sicherheit ebenso bekannt wie den übrigen Mitgliedern des "rot-roten" Kabinetts in Podsdam.
Und ebenso bekannt ist in Brandenburg, daß derzeit rund 65 Prozent der gesamten CO₂-Emissionen des Landes durch die Braunkohle-Verstromung verursacht werden. Und wer es wissen will, weiß auch, daß schon heute rund 75 Prozent der in Brandenburg benötigten Strommenge aus den vor Ort vorhandenen erneuerbaren Energien bereitgestellt werden könnten.
 
 
 
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
       Die Linkspartei und die Braunkohle 
       Dialog mit Greenpeace geplatzt (2.06.14)
       Umfrage im Auftrag von Greenpeace: 
       79 Prozent in Brandenburg gegen Braunkohle (1.06.14)
       Die Linkspartei und die Braunkohle 
       Greenpeace-Disput vorerst ohne Ergebnis (27.05.14)
       Greenpeace stellt Linkspartei 
       Glaubwürdigkeit oder Braunkohle (26.05.14)
       Linkspartei für und 
       gegen Braunkohle-Abbau? (26.01.14)
       Klimakatastrophe ist Gemeinwohl
       Braunkohle-Abbau triumphiert vor Gericht (17.12.13)
       Rauchzeichen von "Rot-Grün"
       NRW bleibt schwarz (13.12.13)
       Klima: WMO gibt neuen Höchststand
       bei CO₂ bekannt (6.11.13)
       Atom-Ausstieg?
       Ein Vergleich zwischen D und GB (2.11.13)
       Schwarze Kassen bei der "grünen" EnBW?
       Baden-württembergische Staatsanwaltschaft ermittelt (28.10.13)
       EU-Kommissar Oettinger manipuliert 
       Subventionsbericht zu erneuerbaren Energien (14.10.13)
       Tschechien: Stop der Förderung
       der erneuerbaren Energien - 
       Subventionierung der Atomenergie? (15.09.13)
       Erneuerbare Energien - In einer realen Marktwirtschaft 
       müßten die Strompreise sinken (12.07.13)
       Pleitewelle rollt weiter
       Solarfirma Conergy insolvent (5.07.13)
       Parteien-Politik sabotiert Solarwärme
       Deutschland im EU-Vergleich auf Platz 6 (27.06.13)
       Mehrheit in Polen gegen AKW
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       (19.04.13)
       Jährlich 3.100 Tote
       durch deutsche Kohlekraftwerke (3.04.13)
       Dem deutschen Wald geht es schlechter 
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       Braunkohle-Protest in Brandenburg 
       Sternmarsch gegen "rot-rote" Energiepolitik (6.01.13)
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       Greenpeace deckt auf: 
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